Zoo Karlsruhe
Eisbären und Keimruhe: Überlebensstrategie der besonderen Art
Nach der Paarung legen Eisbären eine biologische „Pause“ ein, bevor die Trächtigkeit beginnt – eine faszinierende Überlebensstrategie in der arktischen Wildnis.
Von Katrin Jokic
Die Geburt von Eisbärenjungen im Zoo Karlsruhe rückt ein faszinierendes Thema in den Vordergrund: die sogenannte Keimruhe, die bei Eisbären und anderen Tierarten auftritt. Doch was bedeutet dieser biologische Prozess, und warum ist er für das Überleben in der Natur so entscheidend? Hier erfahren Sie, wie die Keimruhe funktioniert und welche Vorteile sie für die Tiere bietet.
Was ist Keimruhe?
Keimruhe, auch Diapause genannt, ist eine besondere Form der Fortpflanzungsstrategie, bei der sich ein befruchtetes Ei vorübergehend nicht in der Gebärmutter einnistet. Stattdessen ruht es für eine bestimmte Zeit, bevor es sich weiterentwickelt. Bei Eisbären beginnt der Prozess der Keimruhe, nachdem das Weibchen und das Männchen sich gepaart haben – im Karlsruher Fall Mitte April. Die befruchteten Eizellen beginnen sich jedoch erst im Spätsommer oder Herbst tatsächlich einzunisten und entwickeln sich dann weiter zu einem Embryo.
Warum nutzen Eisbären die Keimruhe?
Die Keimruhe ist eine Anpassung an die extremen und unvorhersehbaren Umweltbedingungen, in denen Eisbären leben. In der Arktis ist das Überleben eine Herausforderung, die stark von den Jahreszeiten und den klimatischen Bedingungen abhängt. Einige Gründe, warum die Keimruhe Eisbären beim Überleben hilft:
Welche anderen Tiere nutzen die Keimruhe?
Die Keimruhe ist nicht auf Eisbären beschränkt, sondern findet sich auch bei anderen Tierarten, die in herausfordernden Umgebungen leben. Dazu gehören beispielsweise:
- Hirsche: Auch Hirsche verwenden die Keimruhe, um sicherzustellen, dass die Kälber im Frühjahr – wenn die Nahrungsverfügbarkeit am höchsten ist – zur Welt kommen.
- See-Elefanten und andere Meeressäuger: Meeressäuger nutzen die Keimruhe ebenfalls, um ihre Nachkommen zur optimalen Jahreszeit zu gebären.
- Nagetiere wie Mäuse: Auch einige Nagetiere besitzen diese Anpassung, um in Zeiten des Nahrungsüberschusses gebären zu können, was die Überlebenschancen für die Jungen verbessert.
Die Rolle der Keimruhe im Artenschutz
Für Artenschutzprogramme, wie das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP), stellt die Keimruhe eine zusätzliche Herausforderung dar. Die genaue Steuerung des Fortpflanzungserfolgs bei Tieren in menschlicher Obhut ist kompliziert und erfordert spezifische Kenntnisse über den biologischen Rhythmus der Tiere. Programme wie das EEP arbeiten daher intensiv daran, die natürlichen Fortpflanzungsbedingungen zu simulieren und das Überleben der Tiere in Zoos zu unterstützen.
Insgesamt ist die Keimruhe ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie Tiere sich an ihre Umwelt anpassen, um das Überleben der eigenen Art zu sichern. Sie zeigt, wie sehr selbst kleinste biologische Prozesse eine große Rolle für das Überleben in extremen Lebensräumen spielen.
Die Formulierungen des Textes wurden mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und anschließend von einer Redakteurin/einem Redakteur überprüft.