Elf Anzeigen nach Übergriffen in Mailänder Silvesternacht
dpa/lsw Mailand/Mannheim. Nach Übergriffen in der Silvesternacht in Mailand, von denen auch zwei Mannheimerinnen betroffen waren, haben zwei weitere Frauen Anzeige erstattet. Es handelt sich um zwei Italienerinnen, bestätigten Polizeikreise einen Bericht der Mailänder Zeitung „Corriere della Sera“ am Samstag. In dem Fall nahmen Ermittler bereits zwei tatverdächtige junge Männer fest - einen in Mailand und einen in Turin. Die Zahl der betroffenen Frauen, die Anzeige erstatteten, stieg damit auf elf.
Der Fall sorgte für großes Aufsehen. In Deutschland ließ er Erinnerungen an die Silvesternacht 2015/16 in Köln wach werden, als zahlreiche Frauen im Bereich des Hauptbahnhofs und Doms bedrängt wurden. Die deutsche Polizei hatte die beiden Studentinnen aus Mannheim am Dienstag befragt und wollte die Informationen ihren italienischen Kollegen zukommen lassen.
In Mailand gehen die Ermittler von mehreren Vorfällen sexueller Nötigung durch junge Männer im Bereich des zentral gelegenen Platzes vor dem Dom aus, einem beliebten Treffpunkt bei großen Events. Einige mutmaßliche Opfer schilderten in den Medien unter anderem, sie seien begrapscht und bedrängt worden.
Die Beamten ermittelten mit Hilfe von Zeugenaussagen, Videoaufnahmen und anschließenden Hausdurchsuchungen 18 Verdächtige. Einige von ihnen sind nach Polizeiangaben Italiener nordafrikanischer Abstammung. Drei von ihnen sind demnach noch minderjährig. Die beiden Festgenommenen bleiben auf Anordnung der Untersuchungsrichterinnen laut „Corriere della Sera“ auch wegen Fluchtgefahr vorerst in Haft.
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