Langlebige Weihnachtsgeschenke

Eltern geben Tipps: Damit spielen Kinder Jahre später immer noch

Das sauteure Spielzeug, das nach zwei Wochen schon verstaubt. Das Kuscheltier, das in der Ecke landet. Viele Weihnachtsgeschenke werden nach kurzer Zeit kaum noch beachtet. Doch es geht auch anders. Was unsere Leser empfehlen.

Emma und Samuel  hören gern Hörbert oder Toniebox  im Haus aus Softbausteinen. Auch ihr 14-jähriger Bruder spielt da gerne noch mit.

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Emma und Samuel hören gern Hörbert oder Toniebox im Haus aus Softbausteinen. Auch ihr 14-jähriger Bruder spielt da gerne noch mit.

Von Lisa Welzhofer

Kinderzimmer sind oft Geschenkefriedhöfe: Da steht dann die sauteure Ritterburg im Weg herum, die schon drei Wochen nach Weihnachten Staub anzusetzen begann. Oder das Eishockeyspiel, dessen Stäbe sich schnell verbogen, weshalb die Plastikspieler seither vergeblich auf ein weiteres Match warten. Ganz zu schweigen von den Trilliarden Kuscheltieren, die auf Regalen und in Bettenecken herumsitzen und dumm aus der Wäsche glotzen. Unsere Redaktion hat deshalb Leserinnen und Leser gefragt: Welche Kinderweihnachtsgeschenke haben sich in euren Familien bewährt, womit wird ausdauernd und lange gespielt? Hier kommen die Tipps:

Bauen – Softbausteine zum Spielen und Toben

Isis Kaufmann hat ein ehrgeiziges Ziel: Sie will ihren drei Kindern etwas schenken, dass sie lange gemeinsam nutzen können. Das ist bei dem Altersunterschied gar nicht so einfach: Die Kinder der 44-Jährigen aus Leutenbach im Rems-Murr-Kreis sind drei, fünf und 14 Jahre alt. Was sich in der Familie bewährt hat, sind Riesensoftbausteine von Haba (ca. 279 Euro), die es auch von anderen Herstellern und günstiger gibt. Die Kaufmanns haben in der Coronazeit ihr Arbeitszimmer zum Toberaum umgebaut – und den gibt es bis heute. Darin liegen Matratzen, es gibt sogar eine Kletterwand.

Das Herzstück aber sind die weichen Bauteile, von denen die Eltern schon drei Sätze angeschafft haben. „Die drei bauen damit Höhlen oder Türmen“, sagt die Mutter. Die zweijährige Emma und der fünfjährige Samuel toben sich so regelmäßig aus, aber auch der 14-jährige Paul spielt ab und zu gern mit den kleinen Geschwistern mit. „Ich glaube, mein Arbeitszimmer bekomme ich nie wieder zurück“, sagt Isis Kaufmann. Weitere Tipps von ihr: „Eine Tuchschaukel fürs Kinderzimmer und ein Bodentrampolin im Garten.“

Hören – Geschichten und Musik mit Hörbert, Tonie und CO.

Auch ein Dauerbrenner in ihrer Familie ist der Hörbert, eine Musikbox aus Holz, auf die man Lieder oder Hörspiele laden kann – und die schon Kinder ab drei Jahren gut allein bedienen können (ab 249 Euro). Alle Kaufmann-Kinder haben ihren eigenen Hörbert, der von der baden-württembergischen Firma Winzki erfunden wurde und im Land produziert wird.

Und während die zwei Kleinen darauf noch Kinderlieder und Hörspiele dudeln lassen, sind es beim 14-jährigen Sohn schon die „Toten Hosen“, „Ärzte“ oder „Harry Potter“, erzählt Isis Kaufmann. Ein anderes Abspielgerät, das die Kaufmann-Kinder gern nutzen: Die Toniebox (ab 79 Euro), auf die man verschiedene Figuren stellen kann, in denen ebenfalls Hörspiele oder Musik stecken.

Geschick – Personalisierte Puzzles sind besonders spannend

Leon (11) und Laila (8) puzzeln gern, am liebsten, wenn sie sich selbst als Bild zusammensetzen dürfen. „Die personalisierten Puzzles werden bei uns regelmäßig gemacht“, erzählt ihre Mutter Sandra Kohler (36) aus Rottenburg am Neckar. Jedes Kind hat sein eigenes bekommen. Man kann sie im Internet bestellen und dort die Motive hochladen (zum Beispiel von Cewe, je nach Größe ab etwa 20 Euro). Die Kohlers haben jeweils eine Collage aus Fotos der Kinder zusammen gestellt. Die Mutter ist überzeugt: „Das können sie noch mit ihren eigenen Kindern mal zusammen puzzeln.“

Lesen und Lernen – Interaktive Bücher von Tiptoi und Co.

Ein großer Fan sind Eltern und Kinder auch vom Tiptoi-Stift von Ravensburger (ab 35 Euro). Mit dem orangenen elektronischen Stift können Kinder sich die dazugehörigen Bücher ansehen oder Spiele spielen. Den Stift an bestimmte Stellen gehalten, liest dieser zum Beispiel Texte aus dem Buch vor, erklärt die Länder auf einem Globus oder spielt Musik ab.

Sandra Kohler findet toll, dass die Materialien mit den Kindern „mitwachsen“. Es gibt Bücher für kleine Kinder, für Schulkinder dann auch Lernspiele. „Meine Tochter hat dieses Jahr sogar einen Tiptoi-Adventskalender“.

Helfen und Schenken – Der To-do-Adventskalender macht Spaß

Apropos Adventskalender. Dafür hat Sandra Kohler einen besonderen Tipp: „Ich habe den Kinder dieses Jahr zusätzlich einen To-do-Adventskalender geschenkt.“ Der funktioniert so: Jeden Tag ist eine Aufgabe enthalten, zum Beispiel der Katze Leckerlis geben, einen netten Brief an jemanden schreiben oder einer Person drei Komplimente machen. Einmal waren auch Radiergummis drin, die die Kinder Freunden schenken sollten. „Jeden Tag eine gute Tat – das macht den beiden sehr viel Spaß“, hat die Mutter festgestellt.

Basteln – Laubsägekasten fördert das handwerkliche Geschick

Hammer, Säge, Zange, Schrauber – der Laubsägekasten hat sich bei Familie Krautberger aus Stuttgart als Dauerbrenner herausgestellt. Tochter Hanna (8) und Sohn Moritz (6) nehmen ihn immer wieder zur Hand, erzählt Mutter Isabell. Hanna bekam ihn mit sechs Jahren geschenkt. Gern sägen die Geschwister Vorlagen aus kleinen Holzplatten aus, die sie dann bemalen. „Die Größere arbeitet damit aber auch frei, derzeit macht sie zum Beispiel eine Weihnachtskrippe“, erzählt Isabell Krautberger. Hilfreich ist das Werkzeugeset für Kinder, das es von verschiedenen Herstellern ab etwa 60 Euro zu kaufen gibt, auch in der Kastanienzeit. Denn es enthält einen Kastanienbohrer für jede Menge Männle und Figuren.

Tüfteln – Kugelbahn zum Erweitern

Sehr bewährt hätte sich bei ihnen auch die Gravitrax-Bahn von Ravensburger (Starter-Set ab 55 Euro). Die Kugelbahn wird schon seit drei Jahren immer wieder in neuen Formen auf- und nach einiger Zeit wieder abgebaut – und dann wieder von vorne. „Damit spielen die Kinder auch gern zusammen“, hat die Mutter beobachtet. Das Praktische für die Eltern: Dazu könne man immer wieder Erweiterungen schenken. Dasselbe gilt auch für die Ritterburg von Playmobil, die in der Familie ebenfalls ein schon lange und immer noch gern bespieltes Objekt ist.

Das haben die drei Familien empfohlen:

  • Riesensoftbausteine
  • Hörbert/Toniebox
  • Tuchschaukel
  • Bodentrampolin
  • Personalisiertes Puzzle
  • Tiptoi-Stift
  • Laubsägekasten
  • Gravitrax-Bahn
  • Ritterburg
  • Stapelsteine

Improvisieren – Stapelsteine als Schlagzeug oder Spielzeug-Versteck

Schließlich empfiehlt Isabell Krautberger noch die runden Stapelsteine aus Styropor. Sie seien ein echtes „Fantasiespielzeug“, aus dem ihre Kinder teils Parcours, teils Verstecke für Spielzeugtiere, teils ein Schlagzeug fürs Rollenspiel bauten. Die Steine seien zwar mit rund 180 Euro nicht billig, aber die Anschaffung habe sich bei ihnen auf jeden Fall gelohnt.

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Erstellt:
12. Dezember 2024, 10:56 Uhr

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