Elternbeiträge sollen in Aspach steigen
Die Verwaltung prüft die Kosten für die Kinderbetreuung und kündigt im Gemeinderat die Überarbeitung der Elternbeiträge an.

© Tobias Sellmaier
Die Beiträge der Eltern zur Kinderbetreuung könnten in den Kitas in Aspach, wie etwa hier im Kindergarten Ulrichstraße in Großaspach, demnächst steigen. Archivfoto: T. Sellmaier
Von Lorena Greppo
Aspach. Der Kostendeckungsgrad der Elternbeiträge für die Kinderbetreuung ist in den kommunalen Kindertagesstätten Aspachs niedrig – zu niedrig, findet die Verwaltung. Gezeigt hat sich dieser Sachverhalt, als in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Betriebskostenabrechnung für die evangelischen Kindertagesstätten Thema war. Insgesamt erhält die Gemeinde Aspach nach der Abrechnung eine Rückzahlung in Höhe von knapp 11000 Euro, erklärte Sachgebietsleiterin Verena Huttelmaier. Insgesamt beteiligt sich die Gemeinde Aspach mit knapp 620000 Euro an den laufenden Aufwendungen der kirchlichen Kindertagesstätten, das entspricht einem Anteil von 95,8 Prozent an den nicht gedeckten Aufwendungen. Huttelmaier nahm die Abrechnungen der beiden Einrichtungen für das vergangene Jahr zum Anlass, einen Vergleich zu den kommunalen Kindertagesstätten zu ziehen.
Die Diskussion im Rat verspricht kontrovers zu werden
Die Kostendeckungsgrade insgesamt liegen bei 60,5 Prozent für die kommunalen Kindertagesstätten und bei 54,1 Prozent für die kirchlichen. Neben Aufwendungen in den Einrichtungen wurden auch Kosten für Fachberatung, interkommunalen Kostenausgleich und ähnliches einbezogen. Auf der Ertragsseite stehen die Landeszuschüsse aus dem Finanzausgleich. Beim Deckungsgrad durch Elternbeiträge ergibt sich folgendes Bild: In den kommunalen Kindertagesstätten liegt dieser bei knapp zwölf Prozent, in den kirchlichen bei etwa 18 Prozent. Der Empfehlungswert der Kirchen und kommunalen Landesverbände liegt bei 20 Prozent. Die beiden Werte seien nicht ganz vergleichbar, merkte Huttelmaier an, denn Abschreibungen und Verwaltungskosten seien bei den Kirchen nicht berücksichtigt. Nehme man diese bei den kommunalen Einrichtungen heraus, so würden bei den einzelnen Kindertagesstätten Werte zwischen zehn und 17 Prozent ermittelt. Das sei zu wenig, da sind sich die Verantwortlichen einig. Ziel sei daher, den Kostendeckungsgrad zu erhöhen. Die Kommunalaufsicht des Landratsamts habe im Sommer schon darauf hingewiesen, diesen zu überprüfen, liege er doch deutlich unterhalb des empfohlenen Werts. Dies war bereits Thema, als im Juli die Erhöhung der Elternbeiträge zuletzt beschlossen wurden und es werde das Gremium weiter beschäftigen, so Huttelmaier. „Wenn es das nächste Mal um dieses Thema geht, werden wir besprechen müssen, wie wir weiter vorgehen.“ Die Verwaltung sei derzeit mit der Analyse der Aufwands- und Ertragsseite beschäftigt und werde dem Gemeinderat im Rahmen einer Klausurtagung Vorschläge unterbreiten, um den Kostendeckungsgrad zu erhöhen.
Die Diskussion im Gremium verspricht kontrovers zu werden. Schon im Juli waren sehr unterschiedliche Ansichten erkennbar geworden: Von der Forderung einer Gebührenfreiheit der Kinderbetreuung bis zur raschen Erhöhung der Elternbeiträge bis zum Empfehlungswert von 20 Prozent Kostendeckung waren in jener Sitzung verschiedenste Ansichten der Gemeinderäte vorgetragen worden. In jener Sitzung gab es fünf Gegenstimmen beim Beschluss, die Elternbeiträge anzuheben.