Emmerich für Verschärfung von EU-Richtlinie zu Schusswaffen

dpa/lsw Berlin/Heidelberg. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sollte aus Sicht des Innenpolitikers Marcel Emmerich (Grüne) aus Baden-Württemberg auf eine Verschärfung der EU-Feuerwaffenrichtlinie dringen, um Taten wie den Amoklauf an der Universität in Heidelberg zu verhindern. Das informelle Treffen der EU-Innenminister diese Woche biete dafür eine gute Gelegenheit, sagte der Obmann der Grünen-Bundestagsfraktion im Bundestags-Innenausschuss der Deutschen Presse-Agentur.

„Die schreckliche Tat von Heidelberg hat auf brutale Weise gezeigt, welchen Flickenteppich wir beim Waffenrecht in der Europäischen Union immer noch zulassen“, führte der Abgeordnete für den Alb-Donau-Kreis weiter aus. Wenn jemand im Nachbarland legal Waffen und Munition kaufen könne, um dann schwer bewaffnet in seinem Heimatland Menschen zu töten, gebe es ganz klar Handlungsbedarf. Faeser sollte daher das Treffen am Donnerstag in Lille nutzen, um eine Debatte zur Verschärfung der Richtlinie anzustoßen. Wichtig seien gemeinsame Standards, sowie Verbesserungen beim Austausch von Informationen sowie bei der Rückverfolgung von Waffen.

In Heidelberg war am 24. Januar eine 23-jährige Studentin getötet worden, drei weitere junge Menschen wurden verletzt. Nach der Tat brachte sich der 18-jährige Schütze um. Der junge Mann hatte laut Polizei etwa eine Woche vor der Tat in Österreich drei Gewehre erworben.

Bei dem geplanten informellen Treffen der EU-Innenminister soll es unter anderem um den Kampf gegen Terrorismus und Radikalisierung, die Sicherheit der EU-Grenzen und Migrationsfragen gehen.

© dpa-infocom, dpa:220202-99-939993/2

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Erstellt:
2. Februar 2022, 06:37 Uhr

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