Rückzug nach Insolvenz
Endgültiges Aus für Tupperware in Deutschland
Tupperware verabschiedet sich aus Deutschland. Der insolvente US-Haushaltswarenhersteller hat hierzulande sein Geschäft eingestellt. Bestellungen werden noch ausgeliefert, doch was wird aus der Garantie?
Von Imelda Flaig
Tupperware, ein Pionier bei Haushaltsdosen für Lebensmittel, zieht sich aus Deutschland und Europa zurück. Der insolvente Haushaltswarenhersteller hat seine Geschäftstätigkeit hierzulande offiziell eingestellt, ist auf der Internetseite des Unternehmens zu lesen. Bestellte Ware soll noch ausgeliefert werden.
„Wir versichern euch, dass wir alle bis einschließlich 29. Dezember 2024 eingegangenen Bestellungen bearbeiten und versenden werden“, heißt es auf der Internetseite. Aufgrund der aktuellen Situation sei man jedoch mit einem hohen Auftragsvolumen konfrontiert. Die Lieferung könne sich daher um mehrere Wochen, voraussichtlich bis Ende Januar, verzögern. „Danke für alles“, schreibt das Tupperware Deutschland Team weiter.
Vergeblicher Rettungsversuch
Wie die „Lebensmittelzeitung“ berichtet, galt die Abwicklung von Tupperware in Deutschland seit dem 8. Januar als sicher. Geschäftsführer Marco De Benedetti und sein Team hätten sich bis zum Ende vergeblich dafür eingesetzt, von der US-Muttergesellschaft neue Lizenzverträge zu bekommen. Schließungen in Europa könnten laut dem Fachblatt 100 000 selbstständige Berater und Beschäftigte treffen, in Deutschland sind es rund 12 000 Berater und 60 Mitarbeiter.
Künftig will der US-Konzern den Fokus auf Kernmärkte in Mittel- und Nordamerika sowie Brasilien, China und Indien legen. Der US-Konzern hatte im September 2024 Insolvenzantrag gestellt, kämpfte aber bereits seit einiger Zeit mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Im November 2024 rutschte auch die deutsche Gesellschaft von Tupperware mit Sitz in Frankfurt in die Insolvenz. Nun wurde das Aus hierzulande besiegelt.
Künftig noch Ersatzteile zu bekommen beziehungsweise Garantieansprüche geltend zu machen, dürfte schwierig sein. „Die bekannte Tupperware-Garantie von 30 Jahren ist in der Insolvenz nicht mehr viel wert. Schließlich ist es der Garantiegeber, der Insolvenz angemeldet hat. Es handelt sich um eine freiwillige Leistung. Ob das Unternehmen dieser weiterhin nachkommt, ist offen,“ hatte die Verbraucherzentrale Niedersachsen bereits bei Bekanntwerden der Insolvenz mitgeteilt. Jetzt da es mit Tupperware endgültig vorbei ist, verfällt auch die „Tupperware Deutschland Garantie“.