Energiehändler: Ölpreis-Schwankungen genau im Blick behalten
dpa Mannheim. Wer seine Ölheizung in den kommenden Wochen auftanken muss, sollte aus Sicht des Verbands für Energiehandel (VEH) Südwest-Mitte den Markt genau beobachten. Das Preisniveau sei derzeit ähnlich wie 2019, es gebe aber immer wieder Schwankungen, sagte Geschäftsführer Hans-Jürgen Funke am Donnerstag in Mannheim. 2020 sei mit starken Einbrüchen beim Ölpreis ein Ausnahmejahr gewesen.
Der VEH vertritt nach eigenen Angaben rund 400 Firmen aus Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Thüringen und dem Saarland. Damit seit etwa ein Drittel des deutschen Marktes abgedeckt.
Jede vierte Wohnung in Deutschland werde noch mit Öl beheizt, sagte Funke. Im Süden sei der Anteil tendenziell höher. Im VEH-Gebiet liegt er den Angaben nach zwischen mehr als 37 Prozent im Saarland und unter 13 Prozent in Thüringen. Auch nach Gesetzesänderungen könnten Ölheizungen, die jünger als 30 Jahre sind, weiter betrieben werden, sagte Funke.
Der Verband fordert, die Entwicklung neuer, klimaneutraler Brennstoffe gleichermaßen zu fördern. „Es wäre gut, wenn die Politik erkennen würde, es geht nicht alles mit Elektrizität“, sagte der Geschäftsführer. Er wünsche sich einen technologieoffenen Ansatz. Man solle der deutschen Ingenieurskunst eine Chance geben.
Die Frage dürfe nicht sein „Flüssig oder gasförmig?“, sondern müsse lauten „Fossil oder regenerativ?“, ergänzte Andreas Mahlberg vom Institut für Wärme und Mobilität. Für die Zukunft würden sogenannte eFuels, erzeugt aus Strom, Wasser und Kohlenstoff, sowie synthetische Stoffe, etwa aus Speiseölen und Altfetten, immer wichtiger.
Dabei dürfe es keine Konkurrenz mit der Lebensmittelindustrie geben, so Mahlberg weiter. Klar sei auch, dass die Systeme nicht auf einen Schlag umgestellt werden könnten. Nötig sei eine Technik, mit der sich die neuen Brennstoffe ohne Einbußen bei der Sicherheit beimischenlassen.
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