Zweiter Rückgang in Folge

Energieverbrauch in Industrie sinkt - wegen Produktionsminus

Die deutsche Industrie hat 2023 das zweite Jahr in Folge deutlich weniger Energie verbraucht. Das hängt allerdings mit einem Produktionsrückgang in bestimmten Branchen zusammen.

Die deutsche Industrie hat 2023 deutlich weniger Energie verbraucht - die Produktion in der Chemie sank (Archivbild).

© Uwe Anspach/dpa

Die deutsche Industrie hat 2023 deutlich weniger Energie verbraucht - die Produktion in der Chemie sank (Archivbild).

Von dpa

Wiesbaden - Die deutsche Industrie hat im vergangenen Jahr deutlich weniger Energie verbraucht - auch weil die Produktion in energieintensiven Branchen sank. Der Verbrauch ging um 7,8 Prozent auf 3.282 Petajoule zurück, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Schon 2022 war der Energieverbrauch der Industrie um 9,1 Prozent gefallen."Der Rückgang des Energieverbrauchs in der Industrie stand im direkten Zusammenhang mit einer sinkenden Produktion in 2023. Besonders stark betroffen waren die energieintensiven Branchen, in denen die Produktion um 11,2 Prozent zurückging", erklärte die Behörde.

Der am meisten verwendete Energieträger in der Industrie blieb trotz eines spürbaren Rückgangs Erdgas (28 Prozent), vor Strom, Mineralölen und Mineralölprodukten und Kohle.

Chemieindustrie beim Energieverbrauch weiter an der Spitze

Größter Energieverbraucher unter den Industriezweigen war 2023 erneut die Chemieindustrie mit einem Anteil von 26,5 Prozent am Gesamtenergieverbrauch der Industrie. Es folgten die Metallerzeugung und -bearbeitung mit 23,9 Prozent sowie die Kokerei und Mineralölverarbeitung mit 10,3 Prozent.

In der Chemiebranche wurden allerdings fast ein Drittel der Energieträger (31,6 Prozent) als Ausgangsstoffe für chemische Produkte und damit nicht energetisch eingesetzt. Die deutsche Chemieindustrie, die unter gestiegenen Energiepreisen leidet, musste 2023 einen Produktionsrückgang von elf Prozent verkraften. Dieses Jahr soll die Herstellung dem Branchenverband VCI zufolge wieder um 3,5 Prozent steigen.

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Erstellt:
4. November 2024, 09:14 Uhr

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