Griechenland
Erdbebenserie: Nur noch knapp ein Drittel der Einwohner auf Santorini
Rund 11.000 Santoriner sind wegen der andauernden Erdbebenserie von der Insel geflohen. Aus Sorge vor Plündereien patrouilliert die Polizei in den leeren Gassen der Ortschaften. Derweil bebt es unvermindert weiter
Von red/dpa
Wegen der andauernden Erdbebenserie nordöstlich der Ferieninsel Santorini haben mittlerweile zwei Drittel der rund 16.000 Einwohner das Eiland verlassen. Aus Sorge vor Plündereien werden die leeren Gassen der Ortschaften verstärkt von der Polizei kontrolliert, berichtete der Nachrichtensender ERTnews.
Das Ministerium für Bürgerschutz verstärkte derweil die Einsatzkräfte auf den betroffenen Inseln Santorini, Ios, Amorgos und Anafi. Feuerwehrleute, aber auch Rettungskräfte mit Suchhunden sind vor Ort, ebenso Mitarbeiter der Elektrizitätswerke, die im Falle eines Stromausfalls nach einem starken Beben große Generatoren betreiben können, sagte Regierungssprecher Pavlos Marinakis.
In der Nacht gab es weiterhin Beben im Minuten- bis Viertelstundentakt. Seismologen und Geologen weisen auf unterschiedliche Prognosen zu einem möglichen Ende des Phänomens hin. Folgende Varianten werden diskutiert: Es ereignet sich ein Hauptbeben der Stärke 6 und mehr, wodurch sich die aufgebaute Spannung abbaut und langsam aber sicher Ruhe einkehrt. Oder die Erdbebenserie dauert wochen- oder sogar monatelang an und klingt irgendwann einfach langsam ab. Eine Variante ist ist, dass die Erdbebenserie in einen gewaltigen Stoß der Stärke 7 und mehr mündet - die Folge wären Tsunamis, schwere Schäden und womöglich Tote. Möglich ist auch, dass die ständigen Erdbeben die zwei großen Vulkane der Region wecken und es zu Vulkanausbrüchen kommt. Die Auswirkungen hängen dann davon ab, wie stark solch ein Ausbruch wäre.
Eins haben die verschiedenen Szenarien gemein: Niemand kann verbindlich sagen, wann sie eintreten.