Baden-Württemberg

Erste FSME-Fälle in BW – Wie oft sollte man sich impfen lassen?

Die Zeckensaison in Baden-Württemberg hat in diesem Jahr so früh begonnen wie selten – und die ersten FSME-Fälle wurden bereits gemeldet. Warum die Impfung jetzt besonders wichtig ist und wie oft sie aufgefrischt werden sollte, lesen Sie hier.

In Baden-Württemberg wurden die ersten FSME-Fälle 2025 gemeldet. Erfahren Sie, wie oft die FSME-Impfung aufgefrischt werden muss und wer sich besonders schützen sollte.

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In Baden-Württemberg wurden die ersten FSME-Fälle 2025 gemeldet. Erfahren Sie, wie oft die FSME-Impfung aufgefrischt werden muss und wer sich besonders schützen sollte.

Von Matthias Kemter

In Baden-Württemberg wurden bereits die ersten FSME-Fälle des Jahres 2025 gemeldet (1). Die Erkrankungen traten im Landkreis Böblingen und im Stadtkreis Heidelberg auf – ein Zeichen dafür, dass die Zeckensaison aufgrund des milden Winters dieses Jahr ungewöhnlich früh begonnen hat. FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine durch Zecken übertragene Viruserkrankung, die zu schweren Entzündungen des Gehirns, der Hirnhäute oder des Rückenmarks führen kann. Eine ursächliche Behandlung gibt es nicht, daher gilt die Impfung als der wirksamste Schutz.

Baden-Württemberg fast flächendeckend Risikogebiet

Fast alle Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg zählen zu den FSME-Risikogebieten (2). Die einzige Ausnahme bildet der Stadtkreis Heilbronn. Wer sich in diesen Gebieten regelmäßig im Freien aufhält – beim Wandern, Radfahren, Arbeiten oder Spazierengehen – sollte sich laut der Ständigen Impfkommission (STIKO) gegen FSME impfen lassen. Besonders für Menschen ab 40 Jahren wird die Impfung empfohlen, da schwere Krankheitsverläufe mit zunehmendem Alter häufiger auftreten.

Wie oft ist eine FSME-Impfung nötig?

Für einen vollständigen Schutz ist eine sogenannte Grundimmunisierung erforderlich. Diese besteht aus drei Impfungen:

  • Erste Impfung – der Start der Immunisierung.
  • Zweite Impfung – erfolgt je nach Impfstoff nach zwei Wochen bis drei Monaten.
  • Dritte Impfung – wird nach 5 bis 12 Monaten (je nach Impfstoff) verabreicht.

Bereits nach der zweiten Dosis besteht für die aktuelle Zeckensaison ein guter Schutz. Für eine lang anhaltende Immunität ist jedoch die dritte Impfung entscheidend.

Auffrischung alle drei bis fünf Jahre

Wer langfristig in einem FSME-Risikogebiet lebt oder sich regelmäßig in der Natur aufhält, sollte die Impfung regelmäßig auffrischen. Die erste Auffrischimpfung wird nach drei Jahren empfohlen, danach alle fünf Jahre. Bei Menschen ab 50 oder 60 Jahren wird ein kürzeres Intervall von drei Jahren empfohlen, da das Immunsystem im Alter schwächer reagiert.

Schnellschema für kurzfristigen Schutz

Falls kurzfristig ein Aufenthalt in einem FSME-Risikogebiet ansteht, gibt es die Möglichkeit einer Schnellimpfung. Hierbei werden innerhalb weniger Wochen zwei bis drei Impfungen verabreicht, wodurch bereits nach drei bis fünf Wochen ein Schutz für etwa ein bis anderthalb Jahre besteht. Eine vorgezogene Auffrischimpfung wird dann allerdings nötig.

Impfung kombinieren mit Zeckenschutz

Neben der Impfung empfiehlt es sich, beim Aufenthalt im Freien geschlossene Kleidung zu tragen, die Haut regelmäßig nach Zecken abzusuchen und bei Bedarf zeckenabweisende Mittel zu verwenden. Zecken können neben FSME auch Borreliose übertragen – gegen diese bakterielle Erkrankung gibt es zwar keine Impfung, sie lässt sich jedoch mit Antibiotika behandeln.

Fazit

In einem Bundesland wie Baden-Württemberg, in dem nahezu flächendeckend ein FSME-Risiko besteht, ist die Impfung der sicherste Schutz. Wer sich regelmäßig in der Natur aufhält, sollte die Grundimmunisierung absolvieren und die Impfung alle drei bis fünf Jahre auffrischen. Da die Zeckensaison sich zunehmend verlängert, ist es sinnvoll, die Impfserie bereits im Winter zu beginnen, um beim ersten Zeckenstich im Frühjahr geschützt zu sein.

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Erstellt:
5. März 2025, 11:36 Uhr

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