DRK: Erste Hilfe vor Ort in Präsenz und zu Hause erlernen

Rems-Murr. „Mit unserem neuen Erste-Hilfe-Format bieten wir mehr Flexibilität für unsere Kursteilnehmer“, sagt Beate Wichtler, Referatsleiterin Rotkreuzdienste und Ausbildung beim DRK-Kreisverband. Bei reinen Präsenzterminen sind die Teilnehmer einen ganzen Tag beschäftigt und fehlen einen kompletten Tag. In diesen regulären Erste-Hilfe-Kursen werden praktische Anteile durch kurze theoretische Erläuterungen ergänzt und mit den Beteiligten erarbeitet.

Im Online-Format werden einige Aspekte vorab erklärt und können interaktiv vertieft werden, sodass die Präsenzphase sich komplett auf das Training der Praxismaßnahmen fokussiert, erläutert Wichtler den Unterschied. Dank der E-Learning-Module im Vorfeld reicht nun ein Vor- oder Nachmittag in Präsenz aus, ohne dass darunter die Qualität der Ausbildung leidet. Dies ist dem Ausbildungsteam des DRK Rems-Murr besonders wichtig.

„Ein Notfall ist eine stressige Situation. Es reicht nicht, die stabile Seitenlage in einem Video gesehen zu haben. Die praktischen Maßnahmen müssen trainiert werden, damit sie im Notfall gut abrufbar sind“, stellt Beate Wichtler fest. Diese Praxisphase startet nach den E-Learning-Modulen.

Das DRK Rems-Murr hat einen ersten Kurs erfolgreich mit einer weiterführenden Schule durchgeführt und zahlreiche Lehrkräfte in Erster Hilfe ausgebildet. Kooperationen mit weiteren Schulen sind geplant, um wichtige Erkenntnisse aus diesem Pilotprojekt zu gewinnen. Schulen, die ihre Lehrkräfte in einem Hybridformat in Erster Hilfe ausbilden lassen wollen, können sich beim Deutschen Roten Kreuz per E-Mail an ausbildung@drk-rems-murr.de melden.

Die Inhalte des Online-Kurses müssen vor der Praxis absolviert werden

Wer für einen Kurs registriert ist, erhält einen Link mit den Zugangsdaten zum E- Learning-Portal. Die Inhalte des Online-Kurses, insgesamt vier Unterrichtseinheiten, müssen vor dem Praxistermin absolviert werden – auch über mehrere Tage verteilt. „Wir bieten damit viel mehr Flexibilität“, so Beate Wichtler. Wer die interaktiven Elemente – diese umfassen Abfragen, Aufgaben, Quizelemente und verschiedene Lernmethoden – erfolgreich abgeschlossen hat, erhält einen Coupon, der ausgedruckt oder elektronisch vorgezeigt zur Teilnahme am Präsenzkurs mit fünf Unterrichtseinheiten berechtigt.

Der hybride Erste-Hilfe-Kurs umfasst alle wichtigen Aspekte, um im Notfall helfen und typische Symptome erkennen zu können: Sicherheit, Verletzungen, akute Erkrankungen, stabile Seitenlage, Helmabnahme bei Motorradfahrern sowie Wiederbelebung. „Wir setzen auf handlungsorientiertes Arbeiten“, betont Beate Wichtler. So wird beispielsweise bei einer Verletzung der gesamte Ablauf trainiert: Bei einem Unfall lernen die Menschen, welche Hilfsmaßnahmen nach und nach durchgeführt werden sollen, unter anderem Absichern der Unfallstelle, Notruf absetzen, Bewusstseins- und Atemkontrolle, Helmabnahme sowie Herz-Lungen-Wiederbelebung.

„Wir sind bemüht, moderne Unterrichtsstrukturen zu etablieren, die Zeit sparen und dennoch zu einem sicheren Umgang mit Erste-Hilfe-Maßnahmen führen“, sagt Beate Wichtler. Das Pilotprojekt soll Rückschlüsse geben, ob dieses Kursformat auch in anderen Formaten wie dem bekannten DRK-Erste-Hilfe-Kurs für jeden und jede Anwendung finden kann.

Reine Online-Kurse werde es nicht geben, zu wichtig sei die Praxis. „Wir als Rotes Kreuz legen Wert darauf, einen Druckverband anlegen zu können und zu wissen, wie tief ich bei einer Reanimation den Brustkorb eindrücken sollte. Unsere Ausbilder geben wertvolle Hinweise. So können wir sicherstellen, dass die Menschen nach einem Erste-Hilfe-Kurs auch wirklich helfen können und im Notfall nicht überfordert sind“, sagt Beate Wichtler. pm

Info Wer sich über das neue hybride Erste-Hilfe-Kursformat informieren will, erhält Auskunft von Beate Wichtler, Referatsleiterin Rotkreuzdienste und Ausbildung, E-Mail an beate.wichtler@drk-rems-murr.de oder unter 07151/2002-99. Es sollen sich ausschließlich komplette Gruppen anmelden. Infos auch auf www.drk-rems-murr.de.