Erster Saisonsieg für Sandhausen: 3:1 bei Erzgebirge Aue

dpa Aue. Der FC Erzgebirge Aue wollte gegen Sandhausen den ersten Saisonsieg. Doch die Mannschaft nimmt die Warnungen des Trainers nicht ernst und wird bestraft. Grund zur Hoffnung gibt eine längere Phase nach dem Seitenwechsel.

Torschütze Alexander Esswein (r) jubelt mit Erik Zenga, links Aues Torhüter Martin Männel. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Torschütze Alexander Esswein (r) jubelt mit Erik Zenga, links Aues Torhüter Martin Männel. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Der FC Erzgebirge Aue kann unter dem neuen Trainer Aliaksei Shpileuski noch nicht gewinnen. Am Sonntag mussten die Sachsen in der als „Richtungsspiel“ angekündigten Partie gegen den ebenfalls bislang noch sieglosen SV Sandhausen eine 1:3 (0:0)-Niederlage einstecken. Vor 6640 Zuschauern gelang nur Babacar Gueye (65.) per Kopf ein Auer Treffer. Für die Gäste waren Alexander Esswein (52.), Janik Bachmann (82.) und der frühere Auer Sebiou Soukou (88.) erfolgreich. Aue bleibt nach drei Unentschieden zum Saisonstart sieglos und rutschte auf Platz 16 ab.

„Unser Anlaufen in der ersten Halbzeit war ganz schwach, wir kamen immer einen Schritt zu spät, haben einfach zu wenig Druck ausgeübt. Ich war in der Halbzeit etwas laut“, sagte Shpileuski. Bei den entscheidenden Gegentoren in der Schlussphase sei man in die Passivität der ersten Hälfte verfallen. „Wir müssen den Jungs klar vor Augen halten, dass in dieser Liga jeder Fußball spielen kann und wir immer die Grundtugenden abliefern müssen. Du darfst keinen Gegner unterschätzen“, schimpfte der Auer Trainer und kündigte eine scharfe Aufarbeitung des Spiels an.

Shpileuski überraschte mit zwei Umstellungen in der Mannschaft im Vergleich zum 1:1 beim FC Schalke 04. Dimitrij Nazarov und Ben Zolinski nahmen zunächst auf der Bank Platz, Antonio Jonjic und Omar Sijaric rutschten in die Startelf. Bei Sandhausen fehlte weiter der verletzte Pascal Testroet. Der Stürmer, der bis zum Sommer für den FC Erzgebirge aktiv war und zu den Publikumslieblingen im Lößnitztal gehörte, wurde vor dem Spiel offiziell verabschiedet.

„Wir haben größten Respekt vor Sandhausen und sind gewarnt. Sie sind nicht ideal gestartet und fahren deshalb nach Aue, um hier die drei Punkte mitzunehmen. Es wird für beide Mannschaften ein hoch emotionales und wichtiges Spiel“, hatte Shpileuski gewarnt. Doch seine Spieler schienen es überhört zu haben. Denn man überließ den Gästen in der ersten Halbzeit fast vollständig die Initiative. Zwar standen die „Veilchen“ defenssiv recht ordentlich, dennoch schaffte es der SVS häufiger, für Gefahr zu sorgen. Esswein (5.) und Marcel Ritzmaier (30.) trafen zweimal das Aluminium.

Die in den bisherigen vier Pflichtspielen sichtbare Offensivschwäche der Auer setzte sich fort. Vor der Pause hatte nur Sijaric eine gute Einschusschance, die der stark reagierende Torhüter Patrick Drewes (38.) aber vereitelte.

In der Halbzeit wechselte Shpileuski gleich dreimal offensiv, brachte Nazarov, Zolinski und Sascha Härtel. Doch die Führung erzielten zunächst die Gäste. Danach aber zogen die Gastgeber das Tempo merklich an, schafften den Ausgleich und waren von da an der Führung mehrfach ganz nah. Vor allem Nazarov hatte gleich mehrere klare Einschussmöglichkeiten. In der 79. Minute traf er auch, stand dabei aber knapp im Abseits, wie der Videobeweis ergab.

Faktisch aus dem Nichts gelang Sandhausen mit der ersten Offensivaktion nach dem Ausgleich die erneute Führung. Aue war geschockt und ließ sogar noch den dritten Treffer zu.

© dpa-infocom, dpa:210822-99-928288/3

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Erstellt:
22. August 2021, 15:49 Uhr

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