Spott für Motorola-Smartphone
Erstes Handy macht die Biege – ist das die Zukunft?
Faltbare Smartphones liegen schon länger im Trend. Motorola hat nun ein visionäres Modell entworfen, das man sich ums Handgelenk wickelt. Machen Handys bald die Biege?
Von Jonas Schöll
Falt-Displays, Tele-Objektive und Gestensteuerung: Auf dem Smartphone-Markt jagt eine Neuerung die andere. Auch die künstliche Intelligenz hält immer mehr Einzug in neue Geräte. Doch größere Innovationen sind zuletzt seltener geworden – unterm Strich benötigt man längst nicht mehr jedes Jahr ein neues Smartphone.
Wie die Zukunft der mobilen Telefone aussehen könnte, zeigt nun ausgerechnet Motorola, eine Marke, die viele Handynutzerinnen und -nutzer wohl eher in den Anfangsjahren der mobilen Telefonie verorten dürften.
Der frühere US-Hersteller, der heute zum chinesischen Technologiekonzern Lenovo gehört, macht mit einer neuen Version eines bereits 2016 vorgestellten Konzepts von sich reden. Es ist ein Mobiltelefon, das sich ums Handgelenk wickeln lässt, also quasi halb Smartphone und halb Smartwatch ist.
Lexi Valasek vom Motorola-Innovation-Team stellte den Prototyp mit der schmucklosen Bezeichnung „Adaptive Display Concept“ jüngst auf der Hausmesse Lenovo Tech World vor. In Kommentarspalten im Internet wird seither eifrig diskutiert. Ist ein solches „Bendy Phone“, also ein biegbares Handy, nun innovativ oder irrsinnig?
@imkrishpaudel Motorola just released flexible bending smartphone . And the Ai is amazing ⚡️. #tech#gadget#gadgets#smartphone#review#unboxing#usa#usa_tiktok#technology#techtok#usa#newyork♬ original sound - Tech Guy | Krish Paudel
Eine Art faltbares Smartwatch-Handy
Egal ob Samsung, Google oder Huawei – bis auf Apple verkaufen fast alle Hersteller klappbare Mobiltelefone. Das Klapphandy Motorola Razr V3 gilt als Meilenstein der Technik-Geschichte: Das Mobiltelefon mit zwei Bildschirmen begeisterte 2004 mit seinem dünnen Profil und dem aufsehenerregenden Klappmechanismus. Der Prototyp, den Motorola nun vorstellte, weicht erneut stark von den vorhandenen Modellen ab.
Das flexible Oled-Display des Smartwatch-Handys fällt mit 6,9 Zoll relativ groß aus – und lässt sich nach hinten biegen. Dadurch lässt sich das Gadget auf den Nachttisch stellen oder wie eine Manschette ums Handgelenk tragen. Anders als die bislang verfügbaren Falt-Handys lässt es sich allerdings weder zu einem Tablet aufklappen, noch wie ein so genanntes Clamshell-Handy zusammenfalten.
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Bissige Kommentare im Internet
Schlägt Motorola mit dem Biege-Telefon ein ganz neues Smartphone-Kapitel auf? Viele Nutzer im Internet sind da skeptisch und kritisieren den Prototyp, der am Handgelenk etwas klobig anmutet: „Motorola hat den Verstand verloren. Ich laufe doch nicht mit einem ums Handgelenk gewickelten Smartphone rum“, schreibt ein Nutzer auf der Instagram-Seite des Nachrichtenportals „Mashable“. Ein anderer Kommentar schlägt in dieselbe Kerbe: „Warum zum Henker existiert ein solches Produkt überhaupt?“
Für bissige Aussagen sorgte auch die Ankündigung Lexi Valaseks, dass sich das Gadget am Arm nahtlos ins aktuelle Outfit integriert, indem eine künstliche Intelligenz in wenigen Sekunden Wallpaper auf dem Display erstellt, die zu Bluse, Jacke oder Hemd passen. „Hat die gerade wirklich als Feature gesagt, dass man den Hintergrund ändern kann?“, fragt ein Nutzer offensichtlich mit ironischem Unterton.