Megabaustelle der Bahn

Etappenziel auf Riedbahn erreicht

Zwischen Mannheim und Frankfurt baut die Deutsche Bahn in nie dagewesenem Tempo – und erhält nach sechs Wochen schon einmal Lob vom Bundesverkehrsminister.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing auf der Riedbahn-Baustelle bei Frankfurt.

© dpa/Andreas Arnold

Bundesverkehrsminister Volker Wissing auf der Riedbahn-Baustelle bei Frankfurt.

Von Andreas Geldner

Die Deutsche Bahn ist bei einem der größten Sanierungsvorhaben ihrer Geschichte sechs Wochen nach dem Start im Zeit- und Kostenplan. Dies haben Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und der DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber bei einer Besichtigung der aktuellen Großbaustelle zwischen Frankfurt und Mannheim mitgeteilt.

Europaweit einmaliger Kraftakt

Während einer fünfmonatigen Totalsperrung der so genannten Riedbahn seit Mitte Juli werden in einem für Europa einmaligen Projekt siebzig Kilometer Strecke totalsaniert – von den Gleisen, über die Signale bis hin zu den Bahnhöfen. Das auf 1,3 Milliarden Euro veranschlagte Großvorhaben soll als Modell für ein bis ins kommende Jahrzehnt reichende Kette von großen Projekten in Deutschland dienen. Dadurch sollen massiv Zeit und Kosten gespart werden.

Schon jetzt ist mehr als die Hälfte der geplanten neuen Signale installiert. Das hohe Bautempo sei nötig gewesen, damit von Ende Oktober an die neue Infrastruktur bis zum Fahrplanwechsel im Dezember getestet werden könne, sagte Bahnvorstand Huber.

Die DB habe Kritiker des Konzepts widerlegt, sagte der Bundesverkehrsminister: „Sie hat gezeigt, dass sie bauen kann.“ Dies sei entscheidend, damit das Programm, das nur bis 2027 finanziert ist, langfristige Unterstützung finde. Wissing räumte ein, dass dieser Kraftakt den Kapitalbedarf der Bahn erhöhe – und zu höheren Trassenpreisen führen könne. „Wir werden aber hier eine Lösung finden“, sagte der Minister. Bisher zahlt der Bund Zuschüsse zur Schienenmaut.

Ersatzbusse pünktlicher als Züge

Laut Bahn sind die Hunderte von Ersatzbussen pünktlicher als die Regionalzüge vor dem Umbau. Und wegen großer Fahrplanpuffer sei auch der Verkehr der Fernzüge auf den Umleitungsstrecken stabil.

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Erstellt:
20. August 2024, 16:34 Uhr

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