Klimaschutz und Energie
EU plant schärfere Regeln für Sanierung von Häusern
Im Kampf gegen den Klimawandel arbeitet Brüssel an einer Neufassung der Gebäuderichtlinie. Doch es regt sich bereits Widerstand.

© dpa/Hauke-Christian Dittrich
Die EU plant neue Richtlinien für Gebäude.
Von Knut Krohn
In Deutschland wird im Moment viel über Gas- und Ölheizungen gefachsimpelt. Seit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) deren Einbau zum Wohle des Umweltschutzes ab 2024 untersagen will, ist die Aufregung unter Haus- und Wohnungsbesitzern groß. Nun droht ihnen weiteres Ungemach aus Brüssel.
Die Europäische Union arbeitet an einer neuen Gebäuderichtlinie, um den Energieverbrauch weiter zu senken. Der Gebäudesektor ist für 40 Prozent des gesamten Treibhausgasausstoßes und 36 Prozent des Energieverbrauchs der EU verantwortlich. Zunächst sollen die Mitgliedstaaten verpflichtet werden, einheitliche Effizienzklassen für Gebäude einzuführen.
Ziel ist, dass bis 2030 alle Wohngebäude der EU den Effizienzgrad F, auf einer Skala von A bis H, erreichen. „Energetische Renovierungen zahlen sich im Laufe der Zeit von selbst aus, da die Energierechnungen niedriger ausfallen und die dadurch erzielten Einsparungen die erforderlichen Investitionen um ein Vielfaches übertreffen“, so die Kommission. Über den Vorschlag soll in dieser Woche im Europaparlament abgestimmt werden.
Widerstand regt sich
Während den Grünen die Maßnahme teilweise nicht weit genug geht, stellt der CDU-EU-Abgeordneten Dennis Radtke die Frage nach der Finanzierung und meint außerdem: „Angesichts des Fachkräftemangels sind die Renovierungsziele utopisch.“ Kritik kommt auch aus den ärmeren EU-Staaten wie Italien und Polen, wo ein großer Sanierungsbedarf besteht.