Schwaches Dresden unterliegt eiskaltem SV Sandhausen 0:1
dpa Dresden. Gegen tief stehende Sandhäuser gelingt Dynamo Dresden offensiv nur wenig. Die Gäste agieren dagegen effektiv und nutzen in einem wenig ansehnlichen Spiel ihre einzige Torchance.
Dynamo Dresden rutscht immer tiefer in die Krise. Der Aufsteiger in die 2. Fußball-Bundesliga kassierte am Samstag seine siebte Niederlage im achten Spiel und unterlag dem SV Sandhausen mit 0:1 (0:0). Pascal Testroet (50.) erzielte vor 11.144 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion das einzige Tor des Spiels.
Keine 65 Stunden hatte Dynamo nach der Pokalniederlage am Mittwochabend gegen den FC St. Pauli Zeit, sich auf diese richtungsweisende Partie gegen den bis dato Drittletzten vorzubereiten. Doch allein an der Frische lag es nicht, dass die Sachsen die Trendwende verpassten.
„Es ist eine sehr bittere Niederlage. Es zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Wochen. Wir sind gut reingekommen und haben nach vorne gute Aktionen. Wir treffen den Pfosten oder den Ball nicht richtig. Da geht das Ding einfach nicht rein. Das Gegentor darf so nicht passieren. Das ist zu billig nach einem Standard“, sagte Yannick Stark.
Lange Zeit passierte nichts auf dem holprigen Rasen. Beide Teams waren zunächst bemüht, keine Fehler zu machen, leisteten sich aber immer wieder kleinere im Aufbauspiel. Vor allem Dresden, dass mehr um Offensiv-Fußball bemüht war, tat sich schwer gegen die tief gestaffelte Sandhäuser Mannschaft.
Bis zum ersten Torschuss dauerte es etwas mehr als 20 Minuten. Es war das erste Mal, dass Dresden sich mit einer schnellen Kombination etwas befreien konnte. Über Umwege landete der Ball bei Chris Löwe, dessen Flanke von der linken Seite zu kurz abgewehrt wurde. Luca Herrmann traf per Direktabnahme aus 16 Metern aber nur den Pfosten.
Auch an Dynamos zweiter großer Einschussmöglichkeit in der 34. Minute war der Mittelfeldspieler direkt beteiligt. Seine Flanke landet nahe des Fünfmeterraums passgenau auf dem Kopf von Christoph Daferner. Doch Dynamos Toptorjäger köpfte zu zentral auf Torwart Patrick Drewes.
Viel mehr passierte nicht in den ersten 45 Minuten, weil Dresden spätestens in Strafraumnähe zu ungenau agierte. Auch Standardsituationen brachten keinen Erfolg. Allein acht Eckbälle hatten die Sachsen im ersten Durchgang. Doch keine der Hereingaben landete bei einem Dynamo-Akteur.
Sandhausen blieb vollends ohne Torschuss, zeigte Dresden aber fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff, was Effektivität bedeutet. Denn nach einem Eckball von Marcel Ritzmaier traf ausgerechnet der frühere Dresdner Pascal Testroet mit dem ersten Sandhauser Torschuss zur Gästeführung.
Im Anschluss passierte nicht mehr viel. Sandhausen verlegte sich wieder aufs Verteidigen und Dresden fand keine Mittel, den Abwehrriegel der Gäste zu brechen. Es dauerte bis zur 87. Minute, als Daferner die einzige Möglichkeit zum Ausgleich ausließ. Der Stürmer schloss alleinstehend vor Drewes zu zentral auf den Torwart ab. Stark wollte die Leistung dennoch nicht schlechtreden. „Jeder haut alles rein, wir sind aggressiv. In den entscheidenden Momenten fehlen Konsequenz und Glück“, sagte der Abwehrmann.
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