Ertragslage geschönt? Ex-Vorstände der Hess AG vor Gericht
dpa/lsw Mannheim. Es wird ein Mammutprozess: Zwei Ex-Vorstände eines Leuchtenherstellers sollen ihre Umsatz- und Ertragszahlen so gestaltet haben, wie sie es brauchten. Das Landgericht Mannheim hat über 30 Verhandlungstage angesetzt.

Das Gebäude der ehemaligen Hess AG in Villingen-Schwenningen. Foto: picture alliance/dpa/Archivbild
Sie sollen Berichte über die Ertragslage ihres Unternehmens manipuliert und Banken und Anleger betrogen haben: Zwei Ex-Vorstände des ehemaligen Leuchtenherstellers Hess AG (Villingen-Schwenningen) müssen sich von heute an vor dem Landgericht Mannheim verantworten.
Überhöhte Erlös- und Ergebniszahlen im Jahresabschluss 2011 und in den Konzernzwischenergebnissen 2012 sollen sie mit Blick auf den Börsengang des früheren Familienunternehmens im Oktober 2012 angegeben haben. Hilfsmittel dafür waren laut Anklagebehörde Scheinrechnungen. So meinten sie, den Emissionspreis der Hess-Aktie in die Höhe treiben zu können.
Ein weiterer angeklagter Manager soll in einem Fall in die Machenschaften verwickelt gewesen sein. Den beiden ehemaligen Vorständen wird außerdem Kreditbetrug bei drei Banken in Millionenhöhe vorgeworfen.
Die Große Strafkammer hat zahlreiche Verhandlungstage bis Ende März angesetzt (Az: 25KLs 635 Js 1962/13). Den großen zeitlichen Abstand zwischen den Taten und dem Prozess erklärt das Gericht mit vorrangigeren Fällen.