Experte: Planbare Eingriffe werden wegen Corona abgesagt

dpa/lsw Ludwigsburg. Eine dritte Corona-Welle läuft nach Ansicht eines Experten auf die Krankenhäuser im Südwesten zu. „Ab nächster Woche werden wir wieder planbare Eingriffe absagen müssen, damit wir genug Kapazitäten für die Corona-Fälle haben“, sagte Götz Geldner, Koordinator der intensivmedizinischen Versorgung von Corona-Patienten in Baden-Württemberg. Derzeit befinde man sich auf dem Level des Peaks der ersten Welle, wobei die Fälle gleichmäßiger im Land verteilt seien als im Frühjahr vergangenen Jahres.

Die Intensivbetten seien schon zu 10 bis 15 Prozent mit Covid-Patienten belegt, sagte der Ärztliche Direktor der Ludwigsburger RKH-Kliniken. „Wir starten nicht bei Null.“ Anfang der Woche seien in zwei von sechs Versorgungsgebieten Covid-Patienten in andere Krankenhäuser verlegt worden. Derzeit sei die britische Variante auf dem Vormarsch. „Das einzige, was uns rausholt, sind die Impfungen“, sagte Geldner. Der Intensivmediziner plädierte dafür, den wegen Unsicherheit über mögliche Folgeschäden ausgesetzten Impfstoff von Astrazeneca auf freiwilliger Basis zu verabreichen.

Nach Daten des Registers der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin sind 261 Covid-Patienten in Baden-Württemberg in intensivmedizinischer Behandlung; davon werden 140 invasiv beatmet. Insgesamt sind derzeit 2109 Intensivbetten von betreibbaren 2440 Betten (86,4 Prozent) belegt.

© dpa-infocom, dpa:210318-99-873225/2

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Erstellt:
18. März 2021, 11:46 Uhr

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