Explosive Post an Firmen: Ermittler setzen Belohnung aus

dpa/lsw Heidelberg. Dreieinhalb Wochen nach den Anschlägen auf süddeutsche Lebensmittelunternehmen mit explosiven Postsendungen suchen die Ermittler nach weiteren Zeugen. Es sei eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt worden, teilten das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Heidelberg am Freitag mit. Man erhoffe sich Hinweise zu dem Mann, der die Pakete in Ulm aufgegeben habe. Eine Überwachungskamera hatte die Szene aufgezeichnet.

Ein Drehleiterwagen der Feuerwehr fährt mit Blaulicht an einer Unfallstelle vorbei. Foto: Marcel Kusch/dpa/Illustration

Ein Drehleiterwagen der Feuerwehr fährt mit Blaulicht an einer Unfallstelle vorbei. Foto: Marcel Kusch/dpa/Illustration

Kurz nach den Anschlägen war ein Rentner festgenommen worden. Nach Überzeugung der Ermittler hat er die explosiven Pakete verschickt. „Der dringende Tatverdacht besteht weiter“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Mann, der die Pakete aufgegeben habe, habe aber eine Maske, einen Schal und eine Mütze getragen. Daher sei nicht ausgeschlossen, dass es sich etwa um einen Gehilfen handle.

„Wir wollen die Beweislage so gut gestalten wie möglich“, sagte der Sprecher. Der Rentner bestreitet die Taten demnach weiterhin. Auch das Motiv sei unklar. Er sitzt in U-Haft.

Die Serie hatte am 16. Februar in Eppelheim (Rhein-Neckar-Kreis) begonnen. Dort war in der Warenannahme eines Getränkeherstellers ein Mann durch eine Verpuffung verletzt worden, als er ein Paket annahm. Am Folgetag kam es beim Öffnen eines Briefes in der Lidl-Zentrale in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) zu einer Explosion mit drei Verletzten. Ein drittes Paket, das an den Babynahrungshersteller Hipp adressiert war, wurde in einem Paketverteilzentrum am Flughafen München abgefangen und entschärft.

© dpa-infocom, dpa:210312-99-793067/3

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Erstellt:
12. März 2021, 11:14 Uhr

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