Baden-Württemberg
Fachleute rechnen mit Grundwasserrückgängen
Regenschirme und Kapuzen waren in den vergangenen Wochen eher selten nötig. Was Fußgängerinnen und Fußgänger freut, könnte in der Umwelt schon bald spürbare Folgen haben.

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Eine Grundwassermessstelle der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg auf einer Wiese bei Markgröningen.
Von red/dpa/lsw
Die Trockenheit der vergangenen Wochen wirkt sich auf die Grundwasserstände in Baden-Württemberg aus. Rund 90 Prozent der Messstellen liegen nach Angaben der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) im Normalbereich. In mehr als drei Viertel (77 Prozent) der Fälle seien die Grundwasserverhältnisse aber niedriger als im März 2024.
„Es ist mit Grundwasserrückgängen zu rechnen“, heißt es im aktuellen Bericht „Grundwasserstände und Quellschüttungen“ der Karlsruher Behörde. Nach dem nassen Januar seien der Februar und insbesondere der März äußerst trocken gewesen. „Der Grundwasserneubildungsprozess hat dadurch zum Ende des hydrologischen Winterhalbjahrs stark nachgelassen.“
Die monatlichen Sickerwassermengen erreichen den Angaben zufolge nicht die langjährigen Erfahrungswerte. Mit der beginnenden Vegetationszeit und den Temperaturanstiegen dürften sie noch weiter abnehmen.
Keine Engpässe in der Wasserversorgung
Die Bodenwasserspeicher seien aber noch vergleichsweise gut aufgefüllt – abgesehen vom Oberboden. Großräumige Engpässe in der Wasserversorgung seien aufgrund der momentanen Beobachtungen nicht an der Tagesordnung.
Für den Bericht setzt die LUBW die aktuelle Situation in Bezug zur bisherigen Entwicklung und erstellt Prognosen. Die Fachleute ziehen Faktoren heran wie die Bodenfeuchte, meteorologische Daten (Temperatur und Niederschläge) sowie historische Extremwerte. Auch der bisherige saisonale gewässerkundliche Jahresverlauf der Messstellen mit statistischen Trendbetrachtungen und Vergleichen, Grundwasserneubildung und Klimaprojektionen spielen eine Rolle.
Wetterbilanz für März
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte in seiner Bilanz für den März mitgeteilt, dass im Südwesten gerade einmal 25 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen seien. Das entspreche 36 Prozent des Solls von 70 Litern pro Quadratmeter. Der DWD ordnete dies als viel zu trocken ein.