Nach mutmaßlichem Angriff auf Linken-Politikerin

Fall Akbulut: Polizeigewerkschaft fordert Aufklärung im Bundestag

In einem Zug nach Stuttgart gerät die Linken-Politikerin Gökay Akbulut mit VfB-Fans aneinander. Sie erhebt schwere Vorwürfe – doch es gibt Zweifel. Nun hat sich auch die Polizeigewerkschaft zu Wort gemeldet. Akbulut bleibt derweil bei ihrer Darstellung.

Die Linken-Politikerin Gökay Akbulut bleibt bei ihrer Darstellung.

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Die Linken-Politikerin Gökay Akbulut bleibt bei ihrer Darstellung.

Von Johannes Röckinger/dpa

Nach Zweifeln an der Darstellung der Linken-Politikerin Gökay Akbulut über einen mutmaßlichen Angriff in einem IC nach Stuttgart, hat sich nun die Deutsche Polizeigewerkschaft eingeschaltet. „Auch eine falsche Verdächtigung ist eine Straftat. Ich hoffe, dass der Deutsche Bundestag dieses Verhalten aufarbeitet und die Abgeordnete ihr Verhalten überdenkt“, sagte der Vorsitzende Heiko Teggatz gegenüber der Zeitung „Welt“.

Die Bundestagsabgeordnete bleibt bei ihrer Darstellung des Vorfalls im Zug zwischen Heidelberg und Stuttgart. „Ich wurde bei der Zugfahrt angegriffen und verletzt, niemand bestreitet das“, teilte die Politikerin der Deutschen Presse-Agentur am Dienstagabend mit. Sie habe deshalb Anzeige erstattet.

Weitere Zeugen melden sich

Derweil haben sich bei der ermittelnden Polizei in Stuttgart weitere Zeugen gemeldet, die den Vorfall zwischen der Politikerin und VfB-Fans im IC 2048 am Samstagabend offenbar miterlebten. Mehr Details gab die Polizei Stuttgart am Mittwochnachmittag nicht bekannt. Sie verwies auf das laufende Verfahren.

Auf ihrem Instagram-Kanal hatte die Politikerin geschrieben, ihr sei von einem Mann eine Bierflasche gegen den Kopf geworfen worden, zudem sei sie rassistisch beleidigt und sexuell belästigt worden.

Unseren Recherchen zufolge soll die Politikerin zuvor jedoch ebenfalls Mitreisende beleidigt haben. Zwei Augenzeugen teilten uns mit, Akbulut habe zudem eine Flasche in Richtung einer Gruppe Fußballfans geworfen, woraufhin ein Gegenstand zurückgeworfen worden sei.

Konkrete Fragen zu ihrem Verhalten auf der Zugfahrt beantwortete sie nicht. „Was ich erlebt habe, habe ich bereits ausführlich geschildert. Nun gilt es, die Ermittlungen der Behörden abzuwarten“, teilte die Abgeordnete mit.

Diese dauern laut Staatsanwaltschaft an. In einer Mitteilung schrieb die Behörde bereits am Montag von einem Streit mit einer Gruppe Fußballfans. Akbulut solle „mit der Gruppe aneinandergeraten sein“.

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Erstellt:
29. Januar 2025, 15:14 Uhr

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