Krieg im Nahen Osten
Falsche Geisel-Tote: Netanjahu droht „Hamas-Monstern“
Die Hamas hat nach Angaben Israels eine unbekannte Tote übergeben. Regierungschef Netanjahu nennt das „grausam und bösartig“. Dafür werde die Hamas zahlen.
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© dpa/Alex Brandon
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu
Von red/dpa
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die Übergabe einer unbekannten Toten statt der sterblichen Überreste der deutsch-israelischen Geisel Schiri Bibas durch die Hamas als „grausam und bösartig“ gegeißelt. Dafür würden die „Hamas-Monster“ zahlen, warnte Netanjahu in einer Videobotschaft. Zugleich sicherte er zu, sich für die Rückkehr aller Geiseln einzusetzen. Die Zukunft der Waffenruhe und die für Samstag geplante Freilassung sechs weiterer Geiseln schien erneut gefährdet.
Die Hamas hatte am Donnerstag die sterblichen Überreste von vier Menschen übergeben, bei denen es sich nach ihren Angaben um Schiri, ihre beiden kleinen Söhne Ariel und Kfir sowie den 84-jährigen Oded Lifschitz handeln sollte. Israel teilte jedoch mit, eine forensische Untersuchung habe ergeben, dass es sich bei der Frauenleiche nicht um Schiri oder eine andere israelische Geisel handele. Alle vier waren bei dem Hamas-Überfall am 7. Oktober 2023 auf Israel verschleppt worden.
Das Forum der Geisel-Angehörigen äußerte sich entsetzt über die Nachricht. „Der Welt sagen wir: Schaut nicht weg. In der Hölle der Hamas in Gaza befinden sich 70 weitere unserer Kinder, Brüder, Schwestern und Eltern“, schrieb die Organisation. Es müsse nun mit „Klugheit und Dringlichkeit“ gegen diese eklatanten Verstöße vorgegangen werden, dabei aber „jeder Schritt mit großer Verantwortung“ unternommen werden, um die sichere Rückkehr aller Geiseln zu gewährleisten, forderte das Forum.