Falsche Polizisten erbeuteten 52.000 Euro

Eine Senioren hat die Betrüger am Telefon nicht als solche erkannt. Ein Jugendlicher wurde von der Polizei festgenommen, musste aber wieder entlassen werden.

Die 84-jährige Winnenderin hat den Betrügern 52.000 Euro übergeben. (Symbolfoto: Maik Göring, Polizeiliche Kriminalprävention)

© Maik Goering

Die 84-jährige Winnenderin hat den Betrügern 52.000 Euro übergeben. (Symbolfoto: Maik Göring, Polizeiliche Kriminalprävention)

WINNENDEN. In der vergangenen Woche wurde eine 84-jährige Seniorin mehrfach Opfer von falschen Polizeibeamten. Die Betrüger kontaktierten sie mehrfach telefonisch und gaukelten ihr vor, dass in der Nachbarschaft eingebrochen worden sei und nun auch ihre Wohnung konkret gefährdet sei. Zur Sicherung ihrer Wertsachen solle sie diese der Polizei übergeben. Die Seniorin erkannte die Betrugsabsicht nicht und übergab den falschen Polizisten in drei Raten insgesamt 52.000 Euro Bargeld. Die richtige Polizei wurde jedoch zwischenzeitlich eingeschaltet und als die Betrüger am Dienstag diese Woche wieder Geld von der Frau forderten, nahmen die Beamten einen 15-jährigen Jugendlichen bei der Geldübergabe in Winnenden vorläufig fest. Da die Voraussetzungen für eine Untersuchungshaft nicht vorlagen, wurde er nach den polizeilichen Maßnahmen allerdings wieder entlassen. (pol)

Für solche Fälle gibt die Polizei folgende Tipps:

Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder dazu

auffordern, Geld oder Wertsachen herauszugeben oder als Diebesfalle bereitzulegen.

Geben Sie am Telefon nie Auskunft über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse oder andere sensible Daten. Legen Sie gegebenenfalls einfach auf

Übergeben Sie niemals unbekannten Personen Geld oder Wertsachen.

Seien Sie misstrauisch. Sind Sie in der Situation unsicher, ziehen Sie gegebenenfalls eine Vertrauensperson hinzu, z. B. Nachbarn, nahe Verwandte oder rufen Sie die Polizei unter 110. Achtung, legen Sie zuvor ihr Telefon auf, unterbrechen Sie die Leitung mit den Anrufern und rufen dann die echte Polizei an!

Glauben Sie Opfer eines Betrugsversuchs zu sein? Rufen Sie die Polizei unter der Nummer 110 oder wenden Sie sich an Ihre Polizeidienststelle. Wichtig: Suchen Sie die Telefonnummer im örtlichen Telefonbuch selbst heraus. Wählen Sie selbst, benutzen Sie auf keinen Fall die Rückruftaste. Am besten Sie bewahren die Nummer Ihrer örtlichen Polizeibehörde sowie die Notrufnummer 110 griffbereit am Telefon auf.

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Erstellt:
8. November 2023, 11:54 Uhr

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