Missbrauch von Kindern

Falscher Talent-Scout verurteilt

Er stellte Kindern eine große Karriere als Profifußballer in Aussicht: Ein Mann gab sich als Talent-Scout des FC Bayern München aus - mit kriminellen Absichten.

Ein Mann ist zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden, nachdem er Kinder sexuell missbraucht hat.

© IMAGO/Eibner/IMAGO/Eibner-Pressefoto/Marcel von Fehrn

Ein Mann ist zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden, nachdem er Kinder sexuell missbraucht hat.

Von red/dpa

Ein Mann, der sich als Talent-Scout des FC Bayern ausgegeben hat, ist unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt worden. Das Landgericht Ravensburg verhängte eine Haftstrafe von fünf Jahren und zwei Monaten. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 25-Jährige zwischen März 2023 und Juni 2024 in zehn Fällen sechs Jungen missbraucht hat. Sie waren 13 bis 15 Jahre alt.

Der 25-Jährige wurde wegen sexuellen Missbrauchsvon Kindern ohne Körperkontakt in zwei Fällen, Vorbereitung des sexuellenMissbrauchs von Kindern in vier Fällen, sexueller Nötigung in zwei Fällen und weiterer Sexualvergehen verurteilt.

Der Mann gab sich in sozialen Medien als Fußball-Talentscout des Fußball-Clubs Bayern München aus. Er stellte den Kindern eine große Karriere als Profifußballer in Aussicht und missbrauchte ihr Vertrauen, indem er sie dazu brachte, Nacktbilder von sich zu übersenden oder bei Videotelefonaten sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen. 

Im Videotelefonat unter Druck gesetzt

In zwei Fällen veranlasste der Angeklagte die Jungen dazu, während eines Videotelefonats zu onanieren, wobei er sie massiv unter Druck setzte, indem er mit horrenden Rechnungen für seine erbrachten Trainingsleistungen drohte. Bei den Videotelefonaten fertigte der Angeklagte laut Urteil Aufnahmen. Er machte sich damit auch der Herstellung kinder- beziehungsweise jugendpornografischer Inhalte in mehreren Fällen strafbar. 

Der Angeklagte hatte die Taten eingeräumt. Den sechs Opfern blieb somit eine Vernehmung zu den Taten erspart. Die Kammer hat sie aber zu den Tatfolgen vernommen. 

Hoffnungen auf Profikarriere gemacht

Zu Lasten des Angeklagten wertete die Kammer die hohe Rückfallgeschwindigkeit und das Bewährungsversagen. Denn der Mann war erst im Juli 2023 vom Amtsgericht Ravensburg wegen ähnlicher Delikte zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt worden.

Außerdem fiel verschärfend ins Gewicht, dass der Mann mit erheblicher krimineller Energie vorging, indem er mit den Hoffnungen der Jungen auf eine Profikarriere im Fußball spielte und deren Vertrauen für seine sexuellen Absichten ausnutzte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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Erstellt:
27. Januar 2025, 16:34 Uhr
Aktualisiert:
27. Januar 2025, 16:36 Uhr

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