„Fasnet to go“: Gomaringer Schlosshexa verteilen Narrentüten
dpa/lsw Gomaringen. Keine Umzüge und kein Rathaussturm, doch die Narrenzunft Original Gomaringer Schlosshexa lässt sich ungeachtet Corona die Laune am Feiern nicht vermiesen. Nach dem Motto „Fasnet ist trotzdem“ können bis zum 31. Januar Narrentüten für Kinder (zwei Euro) oder Erwachsene (drei Euro) online bestellt werden. Die Tüten werden nach Auskunft der Zunft am Schmotzingen Dunschtig (11. Februar) coronagerecht kontaktlos verteilt. In den Tüten sind Tröten, Ausmalbilder, Rezepte, eine Liederliste und einiges mehr. Zuerst berichtet hatte am Donnerstag der „Reutlinger Generalanzeiger“.
Die Narrenzunft im Landkreis Tübingen wurde 1995 mit der Häsgruppe Schlosshexen gegründet. Die zweite Häsgruppe, die Oichele, wurde im Jahr 1999 gegründet. Die Masken der Schlosshexa sind aus Lindenholz geschnitzt und zeigen ein freundliches Gesicht, das von schwarzen Haaren umgeben ist. Kopftuch, Socken und Schürze sind rot, Rock und Schultertuch grün, die Bluse und die Knickerbocker-Unterhose sind weiß. Umhängetasche, Handschuhe und Hexenbesen sind auch Teil des Häs. Die Häsfarben orientieren sich an den Wappen von Gomaringen (rot/weiß) und dem des Ortsteils Stockach (grün/braun).
Die Herkunft des „Oichele“ beruht auf einem Streit, Mitte des 18. Jahrhunderts, mit den Nachbargemeinden Gomaringens, Bronnweiler und Ohmenhausen, um das Recht, Eicheln zu sammeln. Die aus Lindenholz geschnitzte Maske stellt eine Eichel dar mit einem weinenden und einem lachenden Gesichtsteil. Am hinteren Teil der Maske ist ein braunes Tuch befestigt, welches die Haare und den Hinterkopf des Hästrägers bedeckt. Auf dem Tuch sind Eichenblätter in vier verschiedenen, festgelegten Farben angebracht. Das Häs besteht aus einer braunen Cordhose, einem Stehkragenhemd aus Leinen und schwarzen Schnürstiefeln. Das Häs, also das Kostüm, ist das Entscheidende für einen schwäbisch-alemannischen Narren.