Bundestagswahl 2025

Faustschlag und Böllerwürfe: Angriff auf Linke-Wahlkämpfer

Bedrohungen, Beleidigungen, Gewalt – in Sachsen wurden bereits mehrfach Wahlkämpfer der Linken angegriffen. In Bautzen trifft es das Team eines Infostandes.

Ein Polizist konnte die Situation in Bautzen mit Platzverweisen klären. (Symbolbild)

© picture alliance/dpa/Marijan Murat

Ein Polizist konnte die Situation in Bautzen mit Platzverweisen klären. (Symbolbild)

Von reb/dpa/sn

In Bautzen kam es erneut zu einem Angriff auf Wahlkampfhelfer der Partei Die Linke. Wie die Partei mitteilte, wurde am späten Dienstagnachmittag ein Parteimitglied, das an einem Informationsstand tätig war, von einem Jugendlichen mit einem Faustschlag ins Gesicht attackiert. Über mögliche gesundheitliche Folgen des Vorfalls liegen derzeit keine Informationen vor. Die Polizei bestätigte den Eingang einer Anzeige wegen Körperverletzung.

Nach Angaben der Partei wurde ein fünfköpfiges Team, das einen Informationsstand betreute, von einer Gruppe Jugendlicher und einem Mann verbal angegriffen. Zudem wurden Böller in Richtung des Teams geworfen, von denen einer detonierte. Die Partei ordnet die Angreifer der rechtsextremen Szene zu. Die alarmierte Polizei griff ein und beruhigte die Lage durch die Erteilung von Platzverweisen.

Angreifer stammen aus der rechtsextremen Szene

Der Staatsschutz hat Ermittlungen zu dem Vorfall aufgenommen, wie die Polizei mitteilte. Demnach handelte es sich um eine Gruppe von sechs Personen, darunter ein 19-Jähriger, der als mutmaßlicher Tatverdächtiger bekannt gemacht werden konnte. Ermittelt wird unter anderem wegen versuchter Körperverletzung und Bedrohung.

„Der Angriff zeigt eine besorgniserregende Entwicklung: Bekannte rechtsextreme Gruppen trauen sich, trotz Polizeibekanntheit, ihren Hass und ihre Gewalt immer offener auszutragen“, teilten die Landesvorsitzenden der Linken, Susanne Schaper und Stefan Hartmann, gemeinsam mit. Man könne nur von Glück sprechen, dass niemand ernsthaft verletzt wurde. 

Nicht der erste Angriff auf die Linkspartei in Sachsen

Während des Bundestagswahlkampfs hatte es in Sachsen bereits mehrere Übergriffe auf Wahlkämpfer der Linken gegeben. Mitte Januar beleidigten ein 17-Jähriger und ein 18-Jähriger den Bundestagsabgeordneten Sören Pellmann und seine Ehefrau beim Plakatieren in Leipzig. Auch andere Teams in Dresden und Görlitz wurden bedroht und beleidigt, in einem Fall wurden Eier geworfen. In Dresden kam es zudem bereits Ende Januar zu einem Angriff auf einen Infostand. 

„Wir werden uns als Linke trotz der Angriffe nicht einschüchtern lassen“, sagten Schaper und Hartmann. Sie forderten klare Konsequenzen. Man dulde es nicht, wenn der demokratische Wahlkampf ins Visier gewalttätiger Neonazis gerät.

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Erstellt:
12. Februar 2025, 15:42 Uhr

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