Sarah Ferguson wird 65
„Fergies“ langer Weg zurück
Wenn eine weiß, wie man Peinlichkeiten und Skandale übersteht, ist es Sarah Ferguson. Unerschütterlich steht sie zu ihrem E-Mann Prinz Andrew. Jetzt wird Fergie 65 – und ist zurück im inneren Kreis der Familie.
Von Theresa Schäfer
Ihre Töchter bezeichnen sie als das „glücklichste geschiedene Paar Großbritanniens“. Sarah Ferguson und Prinz Andrew verstehen sich auch 28 Jahre nach ihrer Scheidung 1996 so gut, dass sie immer noch unter einem Dach leben – dem sehr großen Dach der luxuriösen Royal Lodge in Windsor. Andrews Verwicklung in den Missbrauchsskandal um den inzwischen verstorbenen Multimillionär Jeffrey Epstein machten den jüngeren Bruder von König Charles III. im Vereinigten Königreich zur „Persona non grata“. Seine militärischen Ehrentitel hat er verloren, für die royale Familie ist er nicht mehr offiziell im Einsatz. „Fergie“, die am Dienstag 65 Jahre alt wird, aber hat sich nie von ihm abgewandt.
Der glücklichste Tag ihres Lebens sei ihr Hochzeitstag gewesen, „als ich den besten Mann der Welt geheiratet habe“, sagte die frühere Herzogin von York auf dem Höhepunkt des Epstein-Skandals in einer italienischen Talkshow. Zu „100 Prozent“ stehe sie zu Andrew und glaube an seine Unschuld. Peinlichkeiten und Skandale schweißten die Yorks stets zusammen. Lange Zeit war es aber sie, die der Royal Family peinlich war.
„Fergie“ – zu munter, zu pummelig, zu rothaarig
Schon bei ihrer Hochzeit im Jahr 1986 fragte sich der britische Boulevard laut, ob eine wie Sarah Ferguson in die königliche Familie passen könnte: Zu munter, zu pummelig, zu rothaarig und einfach nicht die richtige Besetzung für eine Herzogin von York, lautete das Urteil. Vor allem im Vergleich mit ihrer perfekten Schwägerin: Im verzweifelten Versuch an die Eleganz von Prinzessin Diana heranzureichen, habe sie sich eine Garderobe aus der Hölle zugelegt, schrieb Ferguson in ihrem Buch „What I Know Now“: „Ich ertrank in großen Hüten und Rüschen und Schleifen an den falschen Stellen.“
Bestätigt fühlte sich die Presse, als die Yorks sechs Jahre und zwei Töchter – Beatrice und Eugenie – später ihre Trennung bekannt geben mussten. Grund für das Eheaus waren „Fergies“ von der britischen Yellow Press öffentlich gemachten Eskapaden: Die Boulevard-Blätter druckten Fotos, die zeigen, wie sich die Herzogin, nur mit einem Bikini-Höschen bekleidet, von einem fremden Mann die Zehen küssen ließ. Das war zu viel – wenn auch angeblich weniger für Andrew, als für die Queen, die schließlich zur Scheidung gedrängt haben soll.
Doch damit stand Sarah Ferguson vor einem neuen Problem: Ihr ausschweifender Lebensstil musste finanziert werden. Geldausgeben sei die Droge ihrer Wahl gewesen, schreibt sie in ihren Memoiren. 2010 ging sie in ihrer Verzweiflung einer Finte der „News of the World“ auf den Leim: Ein als Geschäftsmann getarnter Reporter bat „Fergie“, ihm Kontakt zu ihrem Ex-Mann zu verschaffen. Für 500 000 Pfund wäre die frühere Herzogin von York dabei gewesen – und hatte keine Ahnung, dass ihre Indiskretion gefilmt wurde. Die Windsors reagierten verschnupft: Zu Prinz Williams Hochzeit mit Kate Middleton ein Jahr später war Tante Sarah nicht geladen.
In den vergangenen Jahren hat „Fergie“ aber eine bemerkenswerte Rückkehr in den Kreis der Windsors hingelegt: Die verstorbene Queen vermachte ihr und Andrew ihre beiden letzten Corgis. Zuletzt war Sarah Ferguson auch wieder zum Weihnachtsfest in Sandringham eingeladen – nach 32 Jahren. Seit sie selbst an Brust- und wenig später an Hautkrebs erkrankte, engagiert sich Sarah Ferguson im Kampf gegen die Krankheit. Sie übernahm die Schirmherrschaft einer Organisation für Brustkrebsvorsorge. Außerdem schreibt sie Kinderbücher. „Mami, Omi, Bestsellerautorin“ steht in ihrer Instagram-Bio. Bald ist „Fergie“ vierfache Großmutter – ihre Tochter Beatrice ist wieder schwanger.