Spanien
Festnahmen in Vermisstenfall dank Google Maps-Bild
Ein Bild bei Google Street View hat in Spanien in einem Vermisstenfall maßgeblich zur Festnahme von zwei Verdächtigen sowie dem Fund der mutmaßlichen Leiche beigetragen. Das Foto zeigte laut Polizei das mutmaßliche Tatfahrzeug.
Von red/AFP
Ein Bild im Onlinedienst Google Street View hat in Spanien im Fall eines im vergangenen Jahr verschwundenen Mannes maßgeblich zur Festnahme von zwei Verdächtigen sowie dem Fund der mutmaßlichen Leiche beigetragen. „Zu den Hinweisen, die den Ermittlern bei der Aufklärung des Verbrechens zur Verfügung standen, gehörten einige Bilder, die sie bei ihrer Suche in einer Karten-App entdeckt hatten“, erklärte die Polizei am Mittwoch. Eines der Fotos zeigte demnach ein Fahrzeug, das bei dem Verbrechen benutzt worden sein könnte.
Das Foto aus dem Oktober, das bis zum Mittwochnachmittag noch auf Google Street View zu finden war, zeigte einen Mann in Jeans und blauer Jacke, der einen großen weißen Plastiksack in den Kofferraum eines Autos legt. Die Form des Sacks ließ einen menschlichen Körper vermuten. Wie die Ermittler an das Bild gekommen waren, blieb zunächst offen.
„Die Person neben dem Auto könnte der Urheber des Verschwindens sein“, sagte ein Vertreter der Regierung von Soria, wo der Fall spielt, im Sender RTVE. Dies werde jedoch noch untersucht.
Opfer aus Soria seit 2023 als vermisst gemeldet worden
Das mutmaßliche Opfer aus der nordspanischen Provinz Soria in der Region Kastilien und León war im November 2023 als vermisst gemeldet worden. Rund ein Jahr später nahm die Polizei in Soria nun die Lebensgefährtin des Vermissten und einen seiner ehemaligen Begleiter - den Mann auf dem Google-Street-View-Bild - fest. Sie kamen in Untersuchungshaft.
Im Rahmen der nach der Festnahme erfolgten Ermittlungen sei Anfang Dezember „ein menschlicher Torso in fortgeschrittenem Verwesungszustand“ entdeckt worden, der auf dem Friedhof eines Ortes in Soria begraben lag, hieß es in der Erklärung der Polizei. Die Identifizierung sei noch im Gange, laut Polizei könnte die Leiche jedoch „der vermissten Person entsprechen“.
Laut der spanischen Tageszeitung „El País“ handelt es sich bei dem mutmaßlichen Opfer um einen Kubaner im Alter von 33 Jahren.