Feuerwehr hat weiteren Warn-Kanal
Auf digitalen Anzeigen kann die Feuerwehr fortan direkt Meldungen analog zu den Warn-Apps einspielen.
Von Christine Bilger
Stuttgart - Das gelbe Dreieck zieht am Dienstagvormittag die Blicke der Vorbeigehenden an. Denn dazu steht auch noch „Warnmeldung“ auf der Litfaßsäule nahe dem Pusteblumenbrunnen an der Königstraße. Noch ist aber nichts passiert: Es ist erst die Ankündigung einer neuen Möglichkeit, die Bürgerinnen und Bürger im Notfall warnen zu können. Die sogenannten digitalen Stadtinformationsanlagen – rund 300 an der Zahl in ganz Stuttgart – können nun direkt von der Feuerwehr bespielt werden – zusätzlich zu den bestehenden Möglichkeiten über Medien, Warn-Apps und Cell Broadcast auf dem Handy.
Der Sinn der Sache: Die Bürgerinnen und Bürger sollen auch im Stadtgebiet dann so schnell wie möglich etwas über dräuende Gefahren erfahren, wenn sie gerade nicht am Handy sind oder kein Radio anhaben oder auf die Internetseiten von Zeitungen schauen, erläutert der Feuerwehrkommandant Georg Belge. Es existierten dafür nicht nur die Säulen an der Königstraße – und das seien vom Bahnhof bis zum Rotebühlplatz schon rund 20, sondern auch die Infotafeln, die im Stadtgebiet verteilt stehen. Außerdem können die Informationen durch den Betreiber der Anlagen, die Firma Ströer Media Deutschland, auch auf die Anzeigentafeln der Bahn an den Bahnhöfen gebracht werden, ergänzt Evelyn Lerche von der Firma Ströer.
Grundsätzlich geregelt ist alles in einem bundesweiten Multiplikatorenvertrag der Firma mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz. Zusätzlich dazu hat Ströer weitere Vereinbarungen mit Kommunen, Städten und Dienststellen getroffen.
Die Feuerwehr hat einen Arbeitsplatz in der Integrierten Leitstelle auf dem Gelände der Feuerwache 3 in Bad Cannstatt, von wo aus die Meldungen auf das System gebracht werden können. Es ist auch möglich, einzelne Bildschirme anzusteuern. Die Warnmeldungen werden in einem einheitlichen Design erscheinen, um immer auf den ersten Blick als solche zu erkennen zu sein, erläutert Feuerwehrchef Belge. Und fügt hinzu, dass er hoffe, möglichst selten davon Gebrauch machen zu müssen, denn dann bestünde keine Gefahr für die Stadt.