Flammen zerstören Gebäude: Familie obdachlos
Bei dem landwirtschaftlichen Bau handelt es sich um ein Haus eines Feuerwehrkameraden der Feuerwehr Waiblingen

© Benjamin Beytekin
Stundenlang loderten die Flammen in einem Wohnhaus in Hegnach. Foto: B. Beytekin
Von Yvonne Weirauch
WAIBLINGEN. Ein Großbrand in der Hohenacker Straße im Ortsteil Hegnach hat am späten Dienstagabend zwei Gebäudeabschnitte, die Teil eines landwirtschaftlichen Hauses sind, komplett zerstört. Die Löscharbeiten dauerten mehrere Stunden. Das Wohnhaus war nicht mehr zu retten. Die Wohnungen brannten völlig aus und sind nicht mehr bewohnbar. Der Schaden am Haus wird nach ersten Schätzungen auf 600000 bis 700000 Euro beziffert. Nach Polizeiangaben könnte die Summe jedoch weit höher liegen.
Betroffenheit im Ort: Das Feuer hat eine fünfköpfige Familie obdachlos gemacht. Alle Familienmitglieder – Großeltern und Eltern mit einem Baby – konnten sich ins Freie retten. Zunächst wurden sie vom Deutschen Roten Kreuz versorgt, inzwischen sind sie bei Verwandten untergekommen. Die Feuerwehr hatte den Brand gegen 3.30 Uhr unter Kontrolle. Die Feuerwehrkameraden waren allerdings bis gestern Mittag beschäftigt, denn immer wieder drang aus dem zerstörten Dach Rauch von den letzten Glutnestern.
Laut Polizeibericht wurde der Brand in der Nacht auf Mittwoch gegen 23.25 Uhr gemeldet. Die Bewohner konnten das Gebäude schnell verlassen. Beim Eintreffen der ersten Fahrzeuge brannte der Dachstuhl bereits lichterloh und dehnte sich auf den Anbau aus. Im Einsatz waren laut Polizei sämtliche Waiblinger Feuerwehrabteilungen mit etwa 20 Fahrzeugen und mindestens 150 Einsatzkräften. Ein Übergreifen auf ein benachbartes Wohnhaus konnte glücklicherweise verhindert werden.
Schon gestern Morgen verbreitete sich in den Medien schnell, dass in dem Gebäude ein Feuerwehrmann der Waiblinger Wehr mit seiner Familie gewohnt haben soll, dies wurde am Nachmittag bestätigt. Der Waiblinger Oberbürgermeister Andreas Hesky verschaffte sich noch in der Nacht vor Ort ein Bild über das Ausmaß des Brandes und zeigte sich erschüttert.
Nach Auskunft der Feuerwehr wurden die Hauptstraße und die Neckarstraße zeitweise gesperrt – zur Sicherstellung der Wasserversorgung. Die Sperrung zog sich bis in den gestrigen Spätnachmittag. Mitarbeiter des Betriebshofes Waiblingen, der Stadtwerke sowie der Straßenmeistereien Weinstadt und Ludwigsburg waren ebenfalls am Einsatz beteiligt, um die durch Löschwasser eisglatte Fahrbahn zu streuen und um Absperrmaßnahmen zu unterstützen.
Die Anwohner waren laut Polizei zum Teil bis gestern Vormittag ohne Strom. Bei den unmittelbaren Nachbarhäusern dauerte es bis in den Nachmittag, bis der Strom wieder angestellt war.
Die Brandursache ist derzeit noch völlig unklar, seitens der Einsatzkräfte sei man heilfroh, dass keiner verletzt wurde, so die Feuerwehr. Kriminaltechniker der Polizei Waiblingen haben die Ermittlungen übernommen. Ergebnisse liegen aktuell noch nicht vor.
Weil das Gebäude derzeit als einsturzgefährdet gilt, mussten die Untersuchungen gestern abgebrochen werden. Sobald das Gebäude wieder betreten werden kann, setzen die Kriminaltechniker vermutlich in Zusammenwirken eines von der Versicherung beauftragten Sachverständigen die Spurensicherungen fort.