Fleißige Helfer, schöne Kulisse, fröhliche Gäste
Zahlreiche Besucher genießen das Sommernachtsfest beim einstigen Sturmfederschloss in Oppenweiler

© Pressefotografie Alexander Beche
Das Sommernachtsfest in der Sturmfedergemeinde ist ein beliebter Treffpunkt.Foto: A. Becher
Von Claudia Ackermann
OPPENWEILER. In idyllischem Ambiente wurde am Samstag im Schlosshof in Oppenweiler gefeiert. Bei sommerlichen Temperaturen fand das Sommernachtsfest statt, das vom Musikverein Reichenberg und der Freiwilligen Feuerwehr veranstaltet wird. Die Onenight-Band, die nur eine Nacht im Jahr auftritt, sorgte für glänzende Stimmung.
Es ist ein Platz, der sich besonders gut zum Feiern in einer Sommernacht eignet. Eine große Bühne, Essens- und Getränkestände sind im Schlosshof aufgebaut. Die Bänke und Tische reichen bis an den kleinen See mit Blick auf das Wasserschloss, in dem sich das Rathaus der Gemeinde befindet. Seit 2002 wird hier jedes Jahr das Sommernachtsfest gefeiert.
Die Vorbereitungen
starten schon Anfang des Jahres
Über hundert ehrenamtliche Helfer des Musikvereins Reichenberg und der Freiwilligen Feuerwehr Oppenweiler sind beim Fest im Einsatz, so Volkart Kirner, zweiter Vorsitzender des Musikvereins. In einem Gremium beginnen schon im Januar die Vorbereitungen. Aufgaben werden verteilt. Wer kümmert sich um die Getränke, wer um die Elektrik? Es wird besprochen, ob man beim nächsten Mal etwas anders oder besser machen könnte. In diesem Jahr wurde etwa eine zusätzliche „0,33-Bar“ eingerichtet, an der es spezielle Biersorten in kleinen Flaschen gibt, um Abwechslung zu bieten und den Ausschank beim Fassbier zu entlasten. Viel Arbeit steckt dahinter, ein solches Fest zu stemmen, aber es mache auch viel Spaß. An Cocktail-Proben werden im Vorfeld verschiedene Mixgetränke schon mal getestet. „Das sind nette Abende“, schmunzelt Volkart Kirner. Auch Feuerwehrkommandant Steffen Ellinger unterstreicht die gute Zusammenarbeit bei dem Gemeinschaftsprojekt. Von den 60 Feuerwehrleuten der Einsatzabteilung in Oppenweiler hilft fast jeder in irgendeiner Form mit.
Den musikalischen Auftakt macht die Bläserklasse der Murrtalschule Oppenweiler. Zwischen dem Musikverein Reichenberg und der Grundschule gibt es eine Kooperation. Für die Kinder ist der Auftritt auf der großen Bühne der Abschluss des Schuljahres. Es folgt das Jugendorchester des Musikvereins, bevor die aktive Kapelle traditionelle und moderne Stücke präsentiert.
In den ersten Jahren des Sommernachtsfests wurde das musikalische Programm ausschließlich vom Musikverein Reichenberg bestritten. Im Jahr 2013 kam die Onenight-Band hinzu. Mit Soul, Rock und Funk sollte auf dem Fest auch ein jüngeres Publikum angesprochen werden. Die Band wurde ausschließlich zusammengestellt, um auf dem Sommernachtsfest zu spielen, die Musiker stehen seitdem nur einmal im Jahr gemeinsam auf der Bühne. Die Formation besteht aus Mitgliedern des Musikvereins Reichenberg und dem Städtischen Blasorchester Backnang sowie Musikern, die in verschiedenen Bands spielen, weiß Peter Uebers. Er hat früher in Oppenweiler gewohnt und beim Musikverein Reichenberg die Posaune gespielt. Heute ist er Mitglied der Band The Hornflakes und beteiligt sich gerne an dem Onenight-Band-Projekt. Die Altersklassen sind bunt gemischt. Jugendlichen will man die Möglichkeit bieten, moderne Stücke zu spielen, und stellt ihnen erfahrene Musiker an die Seite. Der Jüngste ist Luca Kirner: „Ich find’s richtig cool“, sagt der 15-Jährige. Auch, dass er an der Seite seines Vaters spielen kann, der wie er die Trompete spielt. Durch die Projektband will man die Jüngeren im Verein halten und ihnen eine musikalische Alternative bieten, unterstreicht der Dirigent Andreas Ermer, der Mitglied des Städtischen Blasorchesters Backnang ist. Bei der Band ist eine komplette Rhythmusgruppe mit Bass, Gitarre, Keyboard und Schlagzeug sowie zwei Sängerinnen und ein Sänger dabei.
Onenight-Band befeuert mit
ihrer Musik die Feierlaune
Auf der Bühne lässt es die 26-köpfige Onenight-Band mit fetziger Musik so richtig krachen. Schon beim zweiten Stück „Car wash“ klatscht das Publikum mit. Bei „Happy“ von Pharrell Williams kommt so richtig Feierlaune auf. Eine Gruppe Jugendlicher geht bei „No Roots“ von Alice Merton so richtig ab. Sie spielen alle im Jugendorchester des Musikvereins Reichenberg, aber zum Feiern ist dies für sie genau die richtige Musik. Auch deutsche Titel wie „Sowieso“ von Mark Foster oder Wolle Kriwaneks „Stroßaboh“ sind dabei. Beste Stimmung herrscht auf dem Sommernachtsfest.
Unter den zahlreichen Besuchern hört man nur Positives. „Es ist gewaltig, was die hier auf die Beine stellen“, sagt Günter Heinrich aus Oppenweiler. „Wir müssen nicht wegfahren, die Musik kommt zu uns.“ Karl-Heinz Waibler ist mit seinen beiden Kindern Finn und Janne gekommen. „Wenn man zur Arbeit geht, sieht man viele Leute aus Oppenweiler nur selten. Am Sommernachtsfest sind sie alle da“, freut er sich. Michael Karpf aus Unterweissach ist zum ersten Mal da und ist beeindruckt von der Atmosphäre und dem Ambiente. „Die Band ist ein Publikumsmagnet“, sagt Barbara Weyman aus Oppenweiler, die selbst Musikerin ist. „So voll wie dieses Mal war’s noch nie.“ Für Regina Weike ist neben der Musik das Feuerwerk der Höhepunkt.
Als die Band eine Pause macht, wird es ganz still unter den Besuchern. Alle Blicke sind zum Schlosspark gerichtet, wo auf eine Wasserwand Fotos von der Freiwilligen Feuerwehr, dem Musikverein Reichenberg und der Gemeinde Oppenweiler projiziert werden. Und dann erleuchtet ein gewaltiges Feuerwerk den Nachthimmel, das schließlich mit einem Lichtspektakel endet, als würden Tausende von Sternen vom Himmel fallen. Die Besucher sind beeindruckt. Doch die besinnliche Stimmung verfliegt rasch. Mit der Onenight-Band wird noch bis spät in die Nacht gefeiert.