Flüchtlinge sind zunehmend erwerbstätig
Vor allem Frauen bleiben bei der Eingliederung zurück
Berlin /EPD - Die Integration von Flüchtlingen kommt voran, es gibt aber auch Gruppen, die zurückbleiben. Mehr und mehr Geflüchtete sprechen gut Deutsch, und 35 Prozent der Erwerbsfähigen haben inzwischen eine Arbeit, wie aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervorgeht, die am Freitag in Berlin vorgestellt wurde.
Fast doppelt so viele Flüchtlinge wie bei der ersten Befragung 2016 gaben ein Jahr später an, sie verfügten bereits über gute Sprachkenntnisse (33 Prozent). Ein weiteres Drittel besaß 2017 nach eigener Einschätzung mittlere Deutschkenntnisse. Jeder zweite hatte einen Deutsch- oder Integrationskurs besucht. Bis zum Jahr 2016 war es nur jeder dritte.
Die Forscher haben 5000 Flüchtlinge befragt, die von 2013 bis 2016 nach Deutschland gekommen sind, davon 3000 Personen zum zweiten Mal nach einer ersten Befragung im Jahr 2016. Nicht nur bei den Sprachkenntnissen verzeichnen die Forscher eine positive Entwicklung. Auch der Anteil der erwerbstätigen Geflüchteten zwischen 15 und 64 Jahren steigt: von 20 Prozent im Jahr 2017 auf 35 Prozent im vorigen Jahr. Umgekehrt bedeutet das allerdings, dass zwei Drittel der Geflüchteten keiner Erwerbstätigkeit nachgehen. Sie müssten weiter gezielt unterstützt werden, bilanzierte IAB-Forscher Herbert Brückner. Insbesondere Frauen sind deutlich seltener berufstätig als Männer. Frauen mit kleinen Kindern drohen auch beim Spracherwerb abgehängt zu werden.