Flughahn schwimmt durch Karlsruher Naturkundemuseum
dpa/lsw Karlsruhe. Es sieht aus, als habe er links und rechts große Fächer am Körper: Ein Flughahn schwimmt seit einigen Wochen durch ein Becken im Staatlichen Naturkundemuseum Karlsruhe. Der Fisch der Art Dactylopterus volitans hat eine Länge von 38 Zentimetern, die Spannweite der Brustflossen ist mit 45 Zentimetern größer.
Flughähne leben nach Angaben des Leiters des „Vivariums“, Johann Kirchhauser, auf Sand- und Schlammböden und ernähren sich von Krebstieren, Weichtieren und Würmern. Derzeit seien sieben Arten in zwei Gattungen bekannt. Dactylopterus volitans sei im Atlantik inklusive Karibik und im Mittelmeer verbreitet und könne im Extremfall bis zu 50 Zentimeter lang werden.
Kirchhauser höchstpersönlich hat das Karlsruher Exemplar bei einem Tauchgang nachts in etwa 15 Metern Tiefe im Mittelmeer gefangen. „Beim Fang gab er gackernde Laute von sich. Das und die flügelartigen Brustflossen, mit denen sie im Wasser dahingleiten, führte wohl zum Namen“, erläuterte der Experte der Deutschen Presse-Agentur. „Obwohl Flughähne mit diesen Features einem Knurrhahn recht ähnlich sind, hat man mit DNA-Untersuchungen festgestellt, dass sie mit diesen nicht verwandt sind, sondern (zu unserer großen Überraschung) eher in die weitere Verwandtschaft von Seepferdchen und Seenadeln gehören.“
Er habe eine Fanggenehmigung, die er als Taucher brauche, erklärte Kirchhauser. Beim Angeln, Schnorcheln oder Harpunieren dürfe man Flughähne sogar ohne Genehmigung fangen. Die Fischart sei keine gefährdete und unterliege keinen Schutzbestimmungen. „Genau genommen könnte sie also von jedem Angler oder Harpunetti im Mittelmeer gefangen und in die Pfanne gelegt werden“, führte der Fachmann aus. „Auch Fischtrawler können so viele Flughähne fangen, wie sie wollen.“
Jedoch würden die Tiere selten beim Tauchen angetroffen und noch seltener in Schau-Aquarien ausgestellt. „In der Tat habe ich meinen letzten Flughahn vor circa 30 Jahren beim Tauchen in Jamaika gesehen“, erinnerte sich Kirchhauser.
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