Rente im Wahlkampf

Folgt später!!!!!Angst vor dem Wähler

Kommentar: Aus Angst vor dem Wähler In der Rentenpolitik sind CDU/CSU von ihrem Kurs abgekommen. Der Blick gilt nur den Wahlen statt der Zukunft.

Friedrich Merz hat sich vor der Wahl festgelegt: Es soll kein höheres gesetzliches Renteneintrittsalter geben.

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Friedrich Merz hat sich vor der Wahl festgelegt: Es soll kein höheres gesetzliches Renteneintrittsalter geben.

Von Matthias Schiermeyer

Stuttgart - Seit Jahren bedrängt die um ihre Wettbewerbsfähigkeit und die öffentlichen Kassen besorgte Wirtschaft die Politik: Die Menschen müssen prinzipiell länger arbeiten und später in die Rente einsteigen. Und noch im vorigen Jahr haben die Unionsparteien klar signalisiert, dass sie im Falle einer Regierungsübernahme zu einer grundlegenden Wende bereit sind. Doch in ihren Wahlprogrammen drücken sie das Gegenteil aus.

„Verlässlichkeit“ wird dort propagiert, keine Rede von einer längeren Lebensarbeitszeit. Wie SPD und Grüne sprechen sich CDU/CSU klar für eine Beibehaltung der sogenannten Rente mit 63 aus. Gerade diese Erleichterung für besonders langjährige Versicherte, die abschlagsfrei bis zu zwei Jahre eher aussteigen können, ist der Wirtschaft wegen des Fachkräftemangels ein Ärgernis.

Die Angst vor dem Wähler ist mit Händen zu greifen; lieber forcieren CDU und CSU eine für die Unternehmen wenig hilfreiche Migrationsdebatte. Statt auf Druck setzen sie nun auf Anreize für ein längeres Arbeiten. Zwar kann im Koalitionsvertrag immer noch ganz anderes stehen, wie man weiß. Doch hat Kanzlerkandidat Friedrich Merz, sollte er gewählt werden, ein echtes Problem: Wie oft kann er an zentraler Stelle noch umfallen und sich eines anderen besinnen, ohne seine Glaubwürdigkeit vollends zu verlieren? Sein Bekenntnis zum Ist-Stand der Rente kann er kaum revidieren – und sollten sich die Wirtschaftsvertreter darüber noch sehr ärgern.

Stuttgart - Seit Jahren schon bedrängt die um ihre Wettbewerbsfähigkeit und die öffentlichen Kassen besorgte Wirtschaft die Politik: Die Menschen müssen prinzipiell länger arbeiten und später in die Rente einsteigen. Und noch im vorigen Jahr haben die Unionsparteien klar signalisiert, dass sie im Falle einer Regierungsübernahme zu einer solchen grundlegenden Wende bereit sind. Doch in ihren Wahlprogrammen drücken sie das Gegenteil aus.

„Verlässlichkeit“ wird dort propagiert. Demnach soll an der einen oder anderen Stellschraube gedreht werden – von einer längeren Lebensarbeitszeit ist nicht mehr die Rede. Wie auch SPD und Grüne sprechen sich CDU/CSU dezidiert für eine Beibehaltung der sogenannten Rente mit 63 aus. Gerade diese Erleichterung für besonders langjährige Versicherte, die abschlagsfrei bis zu zwei Jahre eher aussteigen können, ist der Wirtschaft wegen des Fachkräftemangels ein Ärgernis.

Die Angst vor dem – in vielen Fällen älteren – Wähler ist mit Händen zu greifen; bloß nicht den Ampelparteien eine Vorlage geben. Lieber forcieren CDU und CSU eine für die Unternehmen wenig hilfreiche Migrationsdebatte. Statt auf Druck setzen sie nun auf Anreize für ein längeres Arbeiten. Zwar kann im Koalitionsvertrag immer noch ganz anderes stehen, wie man weiß. Doch hat Kanzlerkandidat Friedrich Merz, sollte er gewählt werden, ein echtes Problem: Wie oft kann er an zentraler Stelle noch umfallen und sich eines anderen besinnen, ohne seine Glaubwürdigkeit vollends zu verlieren? Sein Bekenntnis zum Ist-Stand der Rente kann er kaum revidieren – und sollten sich die Wirtschaftsvertreter darüber noch sehr ärgern.

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Erstellt:
4. Februar 2025, 22:10 Uhr
Aktualisiert:
4. Februar 2025, 23:55 Uhr

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