Hochwasser in Europa

Forscher sehen vor allem Klimawandel als Ursache

Wäre die Hochwasserlage auch ohne Klimawandel so schlimm? Für die aktuelle Extremwetterlage haben Forscher schon eine Antwort.

Hochwasser in Sachsen: Forscher gehen davon aus, dass der Starkregen hauptsächlich eine Folge des Klimawandels ist.

© dpa/Paul Glaser

Hochwasser in Sachsen: Forscher gehen davon aus, dass der Starkregen hauptsächlich eine Folge des Klimawandels ist.

Von jbr/dpa

Das Hochwasser in Europa ist wohl vor allem eine Folge des Klimawandels. Das geht aus einer Schnellanalyse von Wetterexperten hervor. Die natürliche Klimavariabilität allein könne die Intensität des beobachteten Ereignisses nicht erklären, teilte das Forschungskonsortium Climameter mit. Der Sturm sei durch einen scharfen Kontrast zwischen polarer Luft und warmer, feuchter Luft aus dem ungewöhnlich heißen Mittelmeerraum verursacht worden.

„Wir führen die starken Niederschläge, die zu den Überschwemmungen in Mitteleuropa führten, größtenteils auf den vom Menschen verursachten Klimawandel zurück, während die natürliche Klimavariabilität wahrscheinlich eine untergeordnete Rolle spielte“, hieß es von Climameter, einem von der Europäischen Union und der französischen Forschungsorganisation CNRS finanziertem Forschungsprojekt.

Vergleich von Gegenwart und Vergangenheit

Die Unsicherheit sei bei dieser Schlussfolgerung allerdings recht groß, da es sich um ein ungewöhnliches Ereignis handele. Die sogenannte Attributionsstudie nutzt Daten zu ähnlichen Tiefdrucksystemen von Gegenwart (2001-2023) und Vergangenheit (1979-2001) in der Region. Für eine solche Studie werden meteorologische Messwerte aus den zurückliegenden Jahrzehnten und Klimasimulationen statistisch ausgewertet.

Starkregenereignisse wie aktuell beim Sturm „Boris“ fielen heute bis zu 20 Prozent intensiver aus als am Ende des 20. Jahrhunderts, hieß es von Climameter weiter. „Boris“ hat schwere Überschwemmungen in Ländern Mittel- und Osteuropas wie Rumänien, Polen, Österreich, der Slowakei und der Tschechischen Republik verursacht.

Nach den Erkenntnissen des Weltklimarates (IPCC) nähmen Extreme im Wasserkreislauf schneller zu als die durchschnittliche Veränderung, hieß es auch. Auf lokaler Ebene sei ein Trend zu mehr Flussüberschwemmungen in West- und Mitteleuropa zu beobachten.

Eine Straßenlaterne ragt aus der Elbe: Das Technische Hilfswerk bereitet sich in Sachsen auf Hochwasser vor.

© dpa/Jan Woitas

Eine Straßenlaterne ragt aus der Elbe: Das Technische Hilfswerk bereitet sich in Sachsen auf Hochwasser vor.

In Dresden ist  die Münzgasse am Terrassenufer bereits mit Spundwänden abgeschottet worden.

© dpa/Robert Michael

In Dresden ist die Münzgasse am Terrassenufer bereits mit Spundwänden abgeschottet worden.

Im bayerischen Passau ist eine Uferpromenade entlang der Donau überflutet.

© dpa/Armin Weigel

Im bayerischen Passau ist eine Uferpromenade entlang der Donau überflutet.

In Tschechien hatte das Hochwasser ganze Landstriche überflutet.

© dpa/Sznapka Petr

In Tschechien hatte das Hochwasser ganze Landstriche überflutet.

Ein Umspannwerk in Bohumín musste abgeschaltet werden.

© dpa/Sznapka Petr

Ein Umspannwerk in Bohumín musste abgeschaltet werden.

Auch Österreich war vom Hochwasser betroffen, unter anderem die Stadt  St. Pölten-Pottenbrunn.

© dpa/Christoph Reichwein

Auch Österreich war vom Hochwasser betroffen, unter anderem die Stadt St. Pölten-Pottenbrunn.

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Erstellt:
16. September 2024, 16:20 Uhr

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