FragwürdigeKoppelgeschäfteam Flughafen?

Stuttgart /STN - Am Flughafen Stuttgart ist es möglicherweise zu fragwürdigen Koppelgeschäften mit Fluggesellschaften gekommen. Für Airlines, die neu nach Stuttgart kamen oder neue Verbindungen anboten, soll es rechtlich zweifelhafte Fördermaßnahmen gegeben haben. Das haben Recherchen der Stuttgarter Zeitung ergeben. Entsprechende Hinweise lässt der Aufsichtsratschef der von Land und Stadt getragenen Flughafengesellschaft, Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), derzeit umfassend untersuchen. Seinem Ministerium seien „Zweifel an der Abrechnungspraxis von Flughafenentgelten bekannt“ geworden, sagte Hermann.

Daraufhin habe er veranlasst, dass eine Anwaltskanzlei die Praktiken rechtlich überprüfe; diese Prüfungen seien komplex und dauerten noch an. „Die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben hat für mich und den Aufsichtsrat oberste Priorität“, betonte der Verkehrsminister. Er ergänzt: „Gesetzeskonformes Handeln wurde auch von den Geschäftsführern erwartet.“ Ob die vorgebrachten Zweifel berechtigt sind, sei noch nicht absehbar. In diesem Fall würden die notwendigen Schritte ­eingeleitet.

Entgelte für Starts oder Landungen sind die wichtigste Einnahmequelle von Flughäfen. Bei der Prüfung geht es um Zahlungen an Airlines, mit denen diese indirekt reduziert worden sein sollen.

Die Flughafengesellschaft bestätigte die Prüfungen, gab dazu aber zunächst keine weitere Auskunft. Der2017 ausgeschiedene langjährige Geschäftsführer Georg Fundelzeigte sich verwundert über die Prüfung. Alle Geschäfte seien stets intern und gegenüber dem Aufsichtsrat offengelegt worden, sagte Fundel gegenüber der Stuttgarter Zeitung.

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Erstellt:
2. Februar 2019, 03:12 Uhr

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