Wegen Trump

Franzose will Freiheitsstatue zurück

Die Figur am Hafen von New York gilt als Symbol des amerikanischen Traums. Der werde vom US-Präsidenten mit Füßen getreten, argumentiert ein Abgeordneter.

Die Freiheit hat in den USA mit Trump an Strahlkraft verloren.

© dpa/Yuki Iwamura

Die Freiheit hat in den USA mit Trump an Strahlkraft verloren.

Von Christian Gottschalk

Geschenkt ist geschenkt, wieder holen ist gestohlen. Diese Kindergartenweisheit hat internationale Dimensionen. Donner c’est donner, reprendre c’est voler heißt es praktisch wortgleich bei unseren französischen Nachbarn. Nun ist die Kindergartenzeit für Raphaël Glucksmann schon eine Weile vorbei, den Spruch wird der Spitzenkandidat der französischen Sozialisten bei der letzten Europawahl trotzdem noch in Erinnerung haben. Wenn er sich nun dafür ausspricht, von den USA die Freiheitsstatue wieder zurückzufordern, dann ist das natürlich nicht so ganz ernst gemeint. Aber irgendwie dann doch auch wieder.

Sorge um die Demokratie

Glucksmanns Vater André gehörte zu den führenden Philosophen des Landes und hat sich zeitlebens mit der Frage beschäftigt, wie wehrhaft Demokratien sein müssen. Und genau die Sorge um die Demokratie ist es nun, die auch seinen Sohn umtreibt.

Die Freiheitsstatue war Ende des 19. Jahrhunderts ein Geschenk Frankreichs an die Vereinigten Staaten zur Hundertjahrfeier der Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776. Sie thront über dem New Yorker Hafen und verkörperte für Millionen von Einwanderern die Hoffnung auf ein besseres Leben. Die Werte von einst, die Demokratie, die Freiheit, die Menschenrechte, all das sieht Glucksmann durch US-Präsident Donald Trump als gefährdet an. Mit Blick auf die Statue sagt er: „Wir haben sie euch geschenkt, aber offenbar verachtet ihr sie.“

Trumps einnehmendes Wesen

Nun wird Donald Trump bei Geschenken eher ein einnehmendes Wesen zugeschrieben. Aus seiner ersten Amtszeit steht noch der Vorwurf im Raum, er und seine Familie hätten Präsente im Wert von einer viertel Million Euro nicht so deklariert, wie gesetzlich verlangt wird. Dass Trump etwas freiwillig wieder herausrückt, was er hat, das ist also mehr als unwahrscheinlich.

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Erstellt:
17. März 2025, 13:10 Uhr

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