Messerattacke in Mannheim

Freund der Familie Laur enttäuscht von Politik

Thomas Seidelmann, Bürgermeister der Heimatstadt des getöteten Polizisten Rouven Laur, zeigt sich beim Prozessauftakt nach der tödlichen Messerattacke desillusioniert. Es sei viel versprochen worden.

Der Gerichtssaal in Stuttgart-Stammheim.

© AFP/THOMAS KIENZLE

Der Gerichtssaal in Stuttgart-Stammheim.

Von red/dpa/lsw

Der Bürgermeister von Neckarbischofsheim und Freund der Familie des getöteten Polizisten Rouven Laur hat sich zum Prozessauftakt enttäuscht von der Politik gezeigt. Nach dem tödlichen Messerangriff in Mannheim seien viele Versprechungen gemacht worden, sagte Thomas Seidelmann (parteilos). „Wenn Sie hier mit Polizisten sprechen oder überhaupt in ganz Deutschland mit Polizisten sprechen, dann merken Sie, es ist sehr, sehr viel angekündigt worden, sehr wenig passiert.“

Der 26-jährige Afghane Sulaiman A. hatte am 31. Mai 2024 auf dem Marktplatz in Mannheim fünf Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bürgerbewegung Pax Europa (BPE) sowie einen Polizisten mit einem Messer verletzt. Der 29 Jahre alte Polizist Rouven Laur erlag später seinen Verletzungen. Ein anderer Beamte schoss den Angreifer nieder, der zuletzt im hessischen Heppenheim gelebt hatte. Die Bundesanwaltschaft geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der 26-Jährige Sympathien für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hegt. 

„Wieder einen Zustand kriegen, in dem das Grundgesetz geachtet wird“

Seidelmann sagte: „Ich wünsche mir, dass wir wieder einen Zustand kriegen, in dem das Grundgesetz geachtet wird und das Grundgesetz oder überhaupt Gesetze gut umgesetzt werden.“ Da sehe er momentan einen großen Mangel. „Wir haben das beste Grundgesetz, das man überhaupt haben kann. Wir haben tolle Gesetze und die müssen einfach auch härter umgesetzt werden - und die Polizei muss auch wieder ihre Aufgaben erfüllen dürfen.“

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Erstellt:
13. Februar 2025, 13:52 Uhr

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