Früheres Mitglied der PKK mit dem Tod bedroht

Karlsruhe/Stuttgart (AFP). Rund neun Monate nach der Entführung eines ehemaligen Mitglieds der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in Baden-Württemberg hat die Bundesanwaltschaft Anklage gegen fünf Verdächtige erhoben. Den 25- bis 47-Jährigen soll vor dem Oberlandesgericht Stuttgart der Prozess wegen Mitgliedschaft und Unterstützung einer ausländischen Terrororganisation, Freiheitsberaubung und anderer Delikte gemacht werden, teilte die Anklagebehörde am Dienstag in Karlsruhe mit.

Die Angeklagten sollen sich im April des vergangenen Jahres an der Entführung eines PKK-Aussteigers beteiligt haben, bei der das Opfer wiederholt geschlagen und mit dem Tod bedroht wurde. Unter einem Vorwand lockten einige von ihnen das Opfer in einem Waldstück bei Stuttgart in eine Falle und verschleppten ihn mit einem Auto in eine von einem ­Beschuldigten betriebene Gaststätte im Landkreis Göppingen. In dem Lokal wurde der Entführte laut Anklage von einem Angeklagten sowie drei maskierten und mit Pistolen bewaffneten Männern über Stunden hinweg „verhört“, geschlagen und mit dem Tod bedroht, wenn er nicht weiterhin für die PKK arbeite.

Danach wurde er beraubt und im Landkreis Esslingen von seinen Peinigern wieder freigelassen. Über die Eröffnung des Prozesses muss das Oberlandesgericht entscheiden. Vier Verdächtige waren im Juni festgenommen worden, der fünfte wurde im Juli in Frankreich gefasst und an die deutsche Justiz überstellt. Die Männer sind türkische Staatsbürger, einer hat zusätzlich auch die niederländische Staatsangehörigkeit. Die PKK wird von der ­Türkei sowie der EU und den USA als ­terroristische Organisation eingestuft.

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Erstellt:
16. Januar 2019, 03:14 Uhr

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