Sterkfontein-Höhle

Frühmenschen in südlichem Afrika ernährten sich vegetarisch

Von wegen nur Büffel, Elefant und Antilope: Archäologische Funde aus Südafrika sprechen für eine sehr pflanzenhaltige Ernährung der dort vor mehr als 3 Millionen Jahren lebenden Frühmenschen.

Der Australopithecus und andere Frühmenschen-Arten lebten im heutigen Südafrika vor mehr als drei Millionen Jahren vorwiegend vegetarisch.

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Der Australopithecus und andere Frühmenschen-Arten lebten im heutigen Südafrika vor mehr als drei Millionen Jahren vorwiegend vegetarisch.

Von Markus Brauer/AFP

Vormenschen wie etwa der Australopithecus afarensis hatten neuen Forschungsergebnissen zufolge kein oder kaum Fleisch gegessen. Dies haben Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz und der Witwatersrand-Universität im südafrikanischen Johannesburg herausgefunden, wie die Max-Planck-Gesellschaft am Donnerstag (16. Januar) in München mitteilte. Die Studie ist in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht worden.

Zahnschmelzproben von sieben Vormenschen

Die Forscher untersuchten mithilfe einer Isotopenmessung Zahnschmelzproben von sieben Vormenschen, die im südlichen Afrika vor ungefähr 3,7 bis 3,3 Millionen Jahren lebten.

Das Verhältnis von schweren zu leichten Stickstoffisotopen zeigt, dass Fleisch, wenn überhaupt, nur selten auf dem Speiseplan der Australopithecinen stand und sie sich hauptsächlich von Pflanzen ernährten.

Sterkfontein-Höhle: Wiege der Menschheit

Die untersuchten Überreste der Frühmenschen wurden in der Sterkfontein-Höhle gefunden, einer bedeutenden Fossilienfundstätte der Welt nahe Johannesburg. Diese Region in Südafrika gilt als „Wiege der Menschheit“, weil dort Überreste von zahlreichen Homininen gefunden wurden.

Die Forscher verglichen die Ergebnisse mit Zahnproben von zur selben Zeit und am selben Ort lebenden Tieren, darunter Affen, Antilopen und Fleischfresser wie Hyänen, Schakale oder Säbelzahnkatzen. „Zahnschmelz ist die härteste Substanz im Körper“, erklärt Geochemikerin Tina Lüdecke. „Er konserviert oft einen isotopischen Fingerabdruck der Nahrung eines Tiers.“

Millionen Jahre alter Zahnschmelz untersucht

Laut Max-Planck-Gesellschaft kann die Ernährung von Tieren schon seit Jahrzehnten anhand von Stickstoffisotopen in Haaren, Krallen, Knochen oder anderem organischen Material rekonstruiert werden. Allerdings galt dies bislang nur für gut erhalten Fossilien, die nicht älter als einige zehntausend Jahre sind.

Die Mainzer Teams von Lüdecke und ihrem Kollegen Alfredo Martínez-García entwickelten nun jedoch ein Verfahren, mit dem sie das Stickstoffisotopenverhältnis sogar in Millionen Jahre altem Zahnschmelz bestimmen können.

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Erstellt:
16. Januar 2025, 20:07 Uhr
Aktualisiert:
16. Januar 2025, 21:08 Uhr

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