Fürs nächste Jahr wird groß geplant

Das Heimspiel und die große TV-Show „30 Jahre Andrea Berg“ im Sommer 2022 werden wieder im gewohnten Umfang geplant. Die Veranstalter sind zuversichtlich, dass dies bis dahin wieder möglich ist – auch weil das Modellvorhaben in diesem Sommer positiv bewertet wurde.

Für das besondere Heimspiel von Andrea Berg im Juli wurde eine kleine Bühne aufgebaut. Im kommenden Jahr sollen die Konzerte wieder andere Dimensionen annehmen.  Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Für das besondere Heimspiel von Andrea Berg im Juli wurde eine kleine Bühne aufgebaut. Im kommenden Jahr sollen die Konzerte wieder andere Dimensionen annehmen. Foto: A. Becher

Von Lorena Greppo

Aspach. Im vergangenen Jahr wurden die Konzerte Andrea Bergs in Aspach ganz abgesagt, in diesem Jahr fanden sie als „besonderes Heimspiel“ in deutlich kleinerer Version und unter wissenschaftlicher Beobachtung statt. Zwar haben die Verantwortlichen – neben dem Veranstalter AFM Consulting waren das der Landkreis und die Gemeinde – ein positives Fazit des Modellprojekts gezogen, 2022 soll das Heimspiel aber wieder „in gewohnter Art und Weise“ stattfinden, wie Thomas Deters, Geschäftsführer der AFM Consulting, bestätigt. „Wir planen definitiv wieder im üblichen Umfang, mit entsprechender Auslastung der Arena.“ Schließlich handelt es sich beim Heimspiel am 15., 16. und 17. Juli 2022 um das zweimal verschobene Ende der „Mosaik – Live Arena Tour“. Folglich sei der Samstag auch schon ausverkauft und für die anderen Tage seien nur noch Restkarten verfügbar, merkt Deters an.

Im kommenden Jahr bekommen die Fans der Schlagersängerin auch noch eine weitere Möglichkeit, ein Konzert in Aspach zu besuchen: am 29. und 30. Juli feiert Andrea Berg nämlich ihre 30-jährige Karriere mit einer großen TV-Show und internationalen sowie nationalen Topstars. Wen die Aspacherin alles erwartet, will Thomas Deters noch nicht verraten. Nur so viel: „Giovanni Zarrella präsentiert die TV-Aufzeichnung.“ Auch sei das Konzept ein ganz anderes als beim Heimspiel, hebt er hervor. Schließlich stehe Andrea Berg bei diesem Event nicht allein auf der Bühne. Der Aspacher Gemeinderat hatte bereits die Ausnahmegenehmigung für acht nicht sportliche Großveranstaltungen erteilt, um die Ausfälle durch die Pandemie abzumildern.

Für die Veranstalter ergeben sich durch die zeitliche Nähe der beiden Veranstaltungen Synergieeffekte: Beispielsweise müsse die große Bühne nur einmal aufgebaut werden, auch wenn sie bei der „30 Jahre Andrea Berg“-Show in anderem Look erscheinen werde, so Deters. Für die Fans hat sich der Veranstalter noch mal etwas Besonderes einfallen lassen: Zum Start der 30-Jahre-Show kosten Stehplätze 30 Euro. „Es war Andrea ganz wichtig, dass alle die Möglichkeit haben, auch für weniger Geld teilzunehmen“, erklärt Deters. Die Nachfrage an Tickets, die bereits an allen üblichen Vorverkaufsstellen erhältlich sind, sei auch schon erstaunlich gut, verrät er, „angesichts dessen, dass wir noch immer in der Coronapandemie stecken“.

Dass die Konzerte in der Aspacher Arena im Sommer 2022 im geplanten Umfang stattfinden können, daran haben die Veranstalter keinen Zweifel. „Klar, eine 100-prozentige Garantie gibt es nicht, aber wir planen ja nicht ins Blaue rein“, sagt der Geschäftsführer der AFM Consulting. Schon jetzt seien größere Konzerte unter Anwendung der 2- oder 3-G-Regel in Hallen möglich – zum Teil sogar unter Vollauslastung, hebt Deters hervor. „Insofern gehen wir stark davon aus, dass das in einem Dreivierteljahr und zumal als Open Air auch möglich sein wird.“

Mit dazu beigetragen, dass Kulturveranstaltungen auch in größerem Umfang wieder angeboten werden, haben übrigens auch die Aspacher selbst. Denn das besondere Heimspiel im Juli hat als Modellprojekt mit wissenschaftlicher Begleitung wichtige Erkenntnisse geliefert. Man habe ganz gezielt erprobt, welche Regelungen funktionieren und welche Lockerungen daher möglich sind, so die Projektleiterin des Landratsamts Anika Fritz.

Das Sicherheitsbedürfnis der Besucher war nicht immer befriedigt

Schon direkt nach den Konzerten hatten die Verantwortlichen ein positives Fazit gezogen, das wurde jetzt auch durch ein Zwischenergebnis des Modellvorhabens untermauert. „Die Veranstaltungsreihe mit insgesamt bis zu 8000 Besuchern hat nach unserem Kenntnisstand zu keinem Infektionsgeschehen geführt“, betont Landrat Richard Sigel. Das sei Erfolg und Lichtblick für kommende Events zugleich gewesen. Mehr Normalität sei möglich – das war die Schlussfolgerung. Erste Erkenntnisse des Aspacher Modellprojekts seien auch schon beim Waiblinger Kultursommer zum Tragen gekommen.

Aber nicht nur die Infektionszahlen waren bei der Bewertung des Modellvorhabens ausschlaggebend. An zwei der vier Abende war das Forschungsteam rund um Wissenschaftlerin Beate Kegler vor Ort. Sie beobachteten das Verhalten der Gäste und befragten sie – entweder vor Ort oder mittels eines Online-Fragebogens. Bewertet wurden neben dem Konzerterlebnis auch das Hygienekonzept und damit verbunden das eigene Sicherheitsgefühl. Schon früh sei man zu der Erkenntnis gekommen, dass sich die meisten Besucher wohlgefühlt hätten und das Konzert genießen konnten. Auch habe sich der Großteil der Gäste an die Hygieneauflagen gehalten.

Das Zwischenergebnis untermauert dies nun: 98 Prozent der Befragten gaben demnach an, mit dem Konzerterlebnis zufrieden gewesen zu sein. Etwa 85 Prozent der Befragten gaben zudem an, mit der Umsetzung des Hygienekonzepts einig gewesen zu sein. Das einzige Manko, das zutage getreten war: Nicht alle Gäste sahen das eigene Sicherheitsbedürfnis ausreichend befriedigt, das wiederum habe den Konzertgenuss beeinträchtigt. Jene Befragten gaben an, dass vor allem das rücksichtslose Verhalten anderer Gäste dafür ausschlaggebend war, man sich aber auch mehr Unterstützung gewünscht habe. Einen Ansatzpunkt haben die Verantwortlichen hier bei der Sitzplatzwahl erkannt. Diese war beim besonderen Heimspiel frei – empfohlen werde daher künftig bei Veranstaltungen unter Pandemiebedingungen eine Sitzplatzreservierung mit Abstandsgarantie.

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Erstellt:
4. Oktober 2021, 06:00 Uhr

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