Gäste können Heidelberger Schloss als Biotop erleben
dpa/lsw Heidelberg. Was rund ums Heidelberger Schloss kreucht und fleucht, sollen Besucher und Besucherinnen in speziellen Führungen erfahren. Die einstige kurpfälzische Residenz ist Winterquartier für Fledermäuse, der Schlossgarten Laichplatz für Amphibien wie Erdkröte, Feuersalamander, Bergmolch und Grasfrosch. Greifvögel, Eulen und Mauersegler starten am Kulturdenkmal ihre Flüge.
In Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden BUND und Nabu bietet die Schlossverwaltung Gästen besondere Führungen an, die für das Thema Naturschutz sensibilisieren sollen. „Wer weiß, dass hier bedrohte Tiere leben, versteht auch besser, warum immer wieder Bereiche im Schlossgelände gesperrt werden müssen“, sagte der Leiter der Schlossverwaltung, Michael Bös, am Dienstag zum Auftakt in die neue Saison. Unter dem Motto „Hier ist tierisch viel los! Unser Beitrag zum Naturschutz“ gibt es eine Übersicht aller Führungen im Schlossbiotop samt Kontakten zur Unterstützung des Tierschutzes.
Das Heidelberger Schloss ist ein Besuchermagnet. Vor Corona, im Jahr 2019, kamen den Angaben zufolge mehr als 1,1 Millionen Gäste. Es war das am häufigsten besuchte Monument der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Im vergangenen Jahr dann brach die Zahl pandemiebedingt um über 70 Prozent auf gerade einmal 339.294 Menschen ein. Das sei unter den Bedingungen aber ein respektables Ergebnis.
Gerade mit Blick auf Gäste aus China und den USA soll aber an die alten Zeiten angeknüpft werden: „Der internationale Tourismus läuft langsam wieder an“, sagte Frank Krawczyk, Leiter des Bereichs Kommunikation und Marketing der Staatlichen Schlösser und Gärten. Dafür wird auch an digitalen Angeboten gearbeitet. 2023 soll eine App fertig sein, um das Schloss multimedial selbst erkunden zu können.
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