Geburtenzahl steigt im Südwesten stärker als im Bund

dpa/lsw Wiesbaden. In Baden-Württemberg sind in diesem Jahr bis zum Sommer mehr Kinder zu Welt gekommen als im Vorjahreszeitraum. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts unter Berufung auf vorläufige Zahlen gab es 2021 bis August rund 74.500 Geburten im Südwesten - rund 2500 mehr als von Januar bis August 2020. Das entspricht einem Anstieg von knapp 3,5 Prozent.

Die Hand eines zwei Wochen alten Säuglings liegt in der Hand seiner Mutter. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Die Hand eines zwei Wochen alten Säuglings liegt in der Hand seiner Mutter. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Damit liegt Baden-Württemberg über dem Bundesschnitt. Deutschlandweit beträgt das Geburtenplus im Vergleich zu 2020 nur 1,3 Prozent, hieß es in der Mitteilung von Dienstag. Rund 524.000 Kinder wurden demnach bundesweit geboren. Ob sich in den Zahlen ein Corona-Effekt zeigt, sei angesichts des nur leichten Zuwachses schwer zu sagen, sagte die Demografie-Expertin im Statistischen Bundesamt, Olga Pötzsch.

Das gelte auch für eine Auffälligkeit bei den Zahlen, nämlich eine deutliche Zunahme der Geburten von Geschwisterkindern - also zweiten, dritten und weiteren Kindern - zwischen März und April im Vorjahresvergleich. Die Schwangerschaften begannen im Juni und Juli 2020, als sich die Pandemiesituation nach dem ersten Lockdown zwischenzeitlich entspannt hatte.

„Das ist eine ungewöhnliche Entwicklung, es ist aber unklar, ob sie ein Corona-Effekt ist“, sagte Pötzsch. Möglicherweise hätten Eltern, die bereits einen weiteren Kinderwunsch hatten, diesen vorgezogen, weil sie mehr Zeit für die Familie gehabt hätten.

© dpa-infocom, dpa:211116-99-17675/2

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Erstellt:
16. November 2021, 11:29 Uhr

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