Geschwindigkeit ist die Hauptursache

Im Rems-Murr-Kreis ereigneten sich vergangenes Jahr 10326 Verkehrsunfälle – ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 3,71 Prozent.

Auf der L1115 zwischen Großbottwar und Aspach bot sich den Einsatzkräften vergangenes Jahr im Mai dieser Anblick. Der Fahrer war flüchtig und hatte zuvor seine Lebensgefährtin in Backnang getötet, wie sich später herausstellte.  Foto: SDMG/Hemmann

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Auf der L1115 zwischen Großbottwar und Aspach bot sich den Einsatzkräften vergangenes Jahr im Mai dieser Anblick. Der Fahrer war flüchtig und hatte zuvor seine Lebensgefährtin in Backnang getötet, wie sich später herausstellte. Foto: SDMG/Hemmann

Von Bernhard Romanowski

Rems-Murr. Insgesamt wurden im Jahr 2021 im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Aalen 22518 Verkehrsunfälle polizeilich aufgenommen. Die Zahl der Unfälle ist mit einem leichten Minus von 0,20 Prozent nahezu konstant geblieben. Im Rems-Murr-Kreis sanken die Unfallzahlen leicht, nämlich um 3,71 Prozent auf 10326 Unfälle. Die „Unfälle mit Personenschaden“, so der Begriff in der Statistik, gingen im Präsidiumsbereich um 7,67 Prozent auf 2359 zurück. Insgesamt verunglückten dabei 2949 Personen, wie die Polizeistatistiker mitteilen. Im Rems-Murr-Kreis ging die Zahl der Unfälle mit verletzten Personen demnach um 10,5 Prozent auf 989 Fälle zurück. Die Anzahl der Unfälle mit tödlichem Ausgang blieb im Bereich des Präsidiums Aalen mit 25 auf Vorjahresniveau.

Die Zahl der Unfälle unter Beteiligung von Fahrrädern ging zurück

Die Zahl der Getöteten stieg jedoch von 25 auf 27. Im Rems-Murr-Kreis reduzierte sich die Anzahl von sieben auf drei Tote – einer davon der siebenjährige Junge, der bei einem Unfall am Bleichwiesenkreisel ums Leben kam, der den Backnangern als besonders tragischer Fall in Erinnerung ist.

Als Hauptunfallursachen nennen die Statistiker „Vorfahrt“ sowie „Abbiegen“, „Wenden“ und „Rückwärtsfahren“ mit jeweils 15 Prozent und „Geschwindigkeit“ mit 14 Prozent aller Unfälle. Die Rubriken „Abstand“ mit acht Prozent, „Verkehrstüchtigkeit“ mit sechs Prozent und „Überholen“ mit vier Prozent spielten demzufolge eine untergeordnete Rolle. Bei Unfällen mit verletzten Personen ist mit 29 Prozent insbesondere die Unfallursache „Geschwindigkeit“ hervorzuheben. Im Bereich der Unfallursache „Geschwindigkeit“ waren merkliche Unterschiede der einzelnen Landkreise erkennbar. „Im ländlich geprägten Landkreis Schwäbisch Hall lag der Anteil bei 36 Prozent, im Ostalbkreis bei 31 Prozent und im eher städtisch strukturierten Rems-Murr-Kreis bei 23 Prozent“, teilen die Beamten in Aalen mit. Bei den tödlichen Unfällen war die Geschwindigkeit mit 40 Prozent die Hauptunfallursache. Bei den Motorradunfällen lag diese präsidiumsweit sogar bei 59 Prozent. Die Anzahl der Unfälle, bei denen Motorräder beteiligt waren, ist um 7,5 Prozent auf 397 gefallen. 236 Unfälle wurden von den Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern selbst verursacht. Dies entspricht einem Rückgang um 5,2 Prozent. Die Zahl der Motorradunfälle mit verletzten Personen ist erneut gesunken auf jetzt 325. Die Zahl der selbst verursachten Unfälle reduzierte sich 2021 auf 218 (minus 0,19 Prozent). Wie im Vorjahr kamen vergangenes Jahr sechs Motorradfahrer ums Leben, einer davon im Rems-Murr-Kreis.

Die Zahl der Unfälle unter Beteiligung von Fahrrädern ging um 146 auf 510 Unfälle im Präsidiumsbereich zurück. Ein Radfahrer verlor dabei sein Leben. Insgesamt wurden 113 Radfahrer oder Radfahrerinnen schwer und 351 leicht verletzt. „Die Nachfrage nach Pedelecs ist nach wie vor ungebrochen“, kommentieren die Aalener Statistiker die folgenden Zahlen. Es konnte entgegen dem Landestrend ein Rückgang der Unfälle im Bereich Pedelecs und E-Bikes um 8,3 Prozent verzeichnet werden. So ereigneten sich 221 Unfälle unter Beteiligung dieser Fahrzeuge. Dabei kam ein Nutzer ums Leben, 52 wurden schwer und 137 leicht verletzt. Die Helmtragequote bei Verkehrsunfällen mit Fahrrädern, Pedelecs und E-Bikes lag bei 55,6 Prozent im Präsidiumsbereich. Die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Lastwagen stieg auf 976 – gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Zunahme um elf Prozent. Bei rund 66 Prozent der Unfälle waren die Lasterfahrer hauptverantwortlich für das Geschehen.

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Erstellt:
18. März 2022, 06:00 Uhr

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