Corona-Schutz: Land setzt auf „Impfen-to-Go“ und Aufklärung

dpa/lsw Stuttgart. Termine für Coronaschutzimpfungen können landesweit mittlerweile problemlos vereinbart werden können. In Impfzentren und bei Ärzten bleiben mittlerweile sogar Termine frei. Das Land will gegensteuern.

Eine Mitarbeiterin eines Impfteams überprüft eine Spritze mit einem Impfstoff gegen Covid-19. Foto: Thomas Frey/dpa Pool/dpa/Symbolbild

Eine Mitarbeiterin eines Impfteams überprüft eine Spritze mit einem Impfstoff gegen Covid-19. Foto: Thomas Frey/dpa Pool/dpa/Symbolbild

Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) will das Impftempo im Land nochmals beschleunigen und Menschen mit niedrigschwelligen Angeboten überzeugen. „Hierzu gehören Impfaktionen vor dem Supermarkt, auf dem Marktplatz oder an anderen zentralen und gut zugänglichen Orten“, sagte er der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Donnerstag). Auch offene Impfnachmittage im Impfzentrum oder „Drive-In“-Aktionen seien eine gute Möglichkeit. „Wir sind dankbar für jede Initiative, die Impfungen einfach und unkompliziert zu den Menschen bringt“, sagte er. „Wir setzen sozusagen auf Impfen-to-Go.“

Mehr als 56 Prozent der Bevölkerung in Baden-Württemberg haben bereits mindestens eine erste Impfung erhalten, wie das Sozialministerium am Donnerstag mitteilte. Mittlerweile könnten Impftermine landesweit problemlos vereinbart werden. Impfzentren, Betriebsärzte und teilweise auch Hausärzte berichten dem Ministerium zufolge auch von freibleibenden Terminen.

Das bestätigte auch ein Sprecher des Sozialministeriums. Dabei sei das Impfen weiter der wichtigste Schlüssel in der Pandemie. „Jede einzelne Impfung bringt uns ihrem Ende näher. Das Impfen ist der beste Schutz gegen die Delta-Variante - für den Einzelnen und für uns als Gesellschaft“, teilte er auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Daher will das Land nun mit einer neuen Informations- und Aktionskampagne dafür werben, nicht nachzulassen. Die Kampagne unter dem Motto „#dranbleibenBW“ solle unter anderem Fragen von Menschen beantworten, die dem Impfen gegenüber noch zurückhaltend sind. Start der Kampagne war am Donnerstag in Heilbronn. Die Stadt sei sehr engagiert und habe etwa schon früh mit Vor-Ort-Impfaktionen in den Stadtteilen und niedrigschwelligen Terminangeboten gezielt geworben. In der Stadt findet beispielsweise am Samstag eine Aktion im Stadtteil Kirchhausen statt, außerdem am 18. Juli auf der Theresienwiese.

In Stuttgart bot das Robert-Bosch-Krankenhaus am Donnerstag einen offenen Sonderimpftag ohne Voranmeldung an. Dort war die Resonanz nach Angaben der Gesundheitsbehörden hoch. „Stand 15 Uhr hatten sich bereits 1700 Menschen impfen lassen, die zuvor in der Schlange ausgeharrt hatten, um spontan einen Impftermin zu ergattern“, teilte der Amtschef des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums, Uwe Lahl, nach einem Besuch mit. Das zeige, dass die Menschen offensichtlich nicht impfmüde seien, sondern die manchmal hohen Hürden scheuten, einen Termin zu ergattern.

„Wir müssen uns darüber bewusst sein, dass die Pandemie leider noch nicht vorbei ist und dass wir die Impfungen im Sommer noch einmal gezielt voranbringen müssen“, wird Staatssekretärin Ute Leidig (Grüne) in einer Mitteilung zitiert. Die Impfung sei zwar freiwillig, es handle sich aber dennoch um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Daher sei es wichtig, möglichen Unsicherheiten mit korrekten Informationen zu begegnen.

Auch Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) hat am Donnerstag für das Impfen geworben. Mittlerweile könnten sich alle Erwachsenen, also auch alle Eltern und Betreuungspersonen behandeln lassen: „Ich kann sie nur ermuntern, dies zeitnah zu tun, denn wir Erwachsenen schützen nicht nur uns selbst, sondern auch unsere Kinder, und tragen damit auch zu offenen Schulen und Kindertageseinrichtungen bei.“

© dpa-infocom, dpa:210708-99-302231/4

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Erstellt:
8. Juli 2021, 07:27 Uhr

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