Bildung
GEW pocht auf Sondervermögen für Infrastruktur – gerade für die Schulen
Kommt das Sondervermögen für Infrastruktur, das Union und SPD planen? Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält das für dringend notwendig. Und sie fordert, 130 Milliarden Euro sollten in Kitas, Schulen und Universitäten fließen.

© dpa/Sebastian Willnow
GEW-Chefin Maike Finnern sieht hohen Investitionsbedarf in den Schulen.
Von Tobias Peter
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) dringt darauf, das von Union und SPD geplante Sondervermögen für Infrastruktur müsse nun auch beschlossen werden. „Ein Sondervermögen Infrastruktur jetzt möglich zu machen, ist richtig und wichtig – gerade für die Bildung wird es dringend gebraucht“, sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern unserer Redaktion. Sie forderte, ein erheblicher Teil des Sondervermögens – mehr als ein Viertel des Geldes – müsse in Kitas, Schulen und Hochschulen fließen.
Riesiger Rückstand
„CDU, CSU und SPD müssen, wenn sie es ernst meinen mit guter Bildung für alle, aus dem geplanten Sondervermögen Infrastruktur in Höhe von 500 Milliarden Euro mindestens 130 Milliarden Euro für die Bildung einplanen“, sagte Finnern. Allein in den Schulen belaufe sich der Investitionsrückstand laut der Kreditanstalt für Wiederaufbau auf knapp 55 Milliarden Euro – der an Kitas und Hochschulen komme hinzu. Es gehe um Neubau und Modernisierung. Insgesamt betrage der Investitionsrückstand nach aktuell verfügbaren Zahlen die genannten 130 Milliarden Euro. „Diese Investition ist unerlässlich, um die Herausforderungen zu meistern“, sagte sie.
Die GEW-Chefin verwies darauf, es müsse zusätzlich auch dringend in Personal investiert werden. Dabei gehe es um Qualität in den Kitas sowie guten Unterricht und Betreuung im Ganztag in den Schulen. Finnern forderte zudem das Startchancenprogramm für benachteiligte Schulen zu verstetigen. „Das alles geht nur mit viel mehr Personal“, sagte die Gewerkschaftsvorsitzende. „Bund, Länder und Kommunen haben die Verpflichtung sich dem dramatischen Fachkräftemangel auf allen Ebenen des Bildungssystems entgegenzustellen“, betonte Finnern. Auch die Digitalisierung müsse dringend vorangetrieben werden, wenn die Bildungslandschaft zukunftsfähig sein solle.