GEW: Regierung riskiert neue Schul- und Kitaschließungen
dpa/lsw Stuttgart. Die grün-schwarze Landesregierung riskiert aus Sicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mit einer zögerlichen Impfpolitik erneute Schließungen von Schulen und Kitas. „Die Regierung Kretschmann behauptet in Sonntagsreden, dass Kitas und Schulen offenbleiben. Das wird nicht funktionieren, wenn sie weiter so halbherzig handelt“, sagte GEW-Landeschefin Monika Stein am Freitag. Sie fordert schnelle flächendeckende Angebote für Booster-Impfungen von Lehrkräften und Kita-Beschäftigten. „Warum steht nicht jede Woche zumindest in den großen Schulzentren im Land ein mobiles Impfteam?“, fragte Stein.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Sozialminister Manne Lucha (beide Grüne) dächten zwar laut über eine Impfpflicht für Lehrkräfte nach. „Offenbar wollen sie davon ablenken, dass sie nicht einmal in der Lage sind, ausreichend Impfangebote für Booster-Impfungen für pädagogische Profis anzubieten, die derzeit wochenlang auf Termine warten und gleichzeitig jeden Tag mit den weitgehend umgeimpften Kindern und Jugendlichen in den Kitas und in den Klassenzimmern arbeiten“, beklagte Stein. „Die Regierung Kretschmann impft im Schneckentempo und riskiert so erneut Kita- und Schulschließungen.“
Das Sozialministerium wies die Kritik zurück: „Das Genörgel der GEW ist in dieser Phase der Pandemie völlig deplatziert. Jeder, der sich mit unserer Pandemiepolitik etwas näher beschäftigt hat, weiß, dass wir als erstes Bundesland überhaupt den Lehrkräften ein Impfangebot gemacht haben, unabhängig von der Stiko-Empfehlung“, sagte eine Sprecherin. Das Land habe ab Sommer Angebote auch für Schülerinnen und Schüler ab 12 bereitgestellt und diese bekannt gemacht. Lehrkräfte könnten nun ohne Weiteres die zahlreichen Impfangebote der Ärzteschaft sowie der Mobilen Impfteams wahrnehmen.
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