Ghosn: Ich dachte, dass Hochzeit kostenlos ist
paris /AFP - Der frühere Renault-Chef Carlos Ghosn will die Kosten für seine pompöse Hochzeit auf Schloss Versailles doch noch übernehmen. Ghosn „steht bereit“, die 50 000 Euro zu bezahlen, sagte sein französischer Anwalt Jean-Yves Le Borgne. Seinem Mandanten sei nicht bewusst gewesen, dass er für die Feier Geld schulde, denn es habe keine Rechnung gegeben. „Er dachte, es war umsonst.“ Renault hatte mitgeteilt, dass Dokumente zu den Vorgängen rund um die Hochzeit an die Justiz übergeben worden seien.
Der Konzern hatte im Juni 2016 einen Sponsorenvertrag mit der Betreibergesellschaft von Schloss Versailles bei Paris abgeschlossen. Die Vereinbarung über 2,3 Millionen Euro verschaffte Renault Zugang zum Schloss und weitere Dienstleistungen. Im Oktober 2016 feierte Ghosn im Lustschloss Grand Trianon im Park von Versailles mit großem Pomp die Hochzeit mit seiner zweiten Frau Carole. Das Fest wurde im Stil der früheren Königin Marie Antoinette organisiert. Dass Ghosn dem Schlossbetreiber dafür nichts zahlen musste, könnte ihm den Vorwurf der Veruntreuung von Firmengeldern sowie der Steuerhinterziehung einbringen, falls die Behörden nicht informiert wurden.