Giftige Rückstände bei Entsalzung von Meerwasser
Wageningen /DPA - Weltweit verwandeln rund 16 000 Entsalzungsanlagen ungenießbares Salzwasser in Trinkwasser. Dabei fallen allerdings deutlich mehr problematische Rückstände an als angenommen, berichtet ein internationales Forscherteam im Fachmagazin „Science of the Total Environment“. Die Menge an umweltschädlicher, mit Chemikalien belasteter Salzlauge sei etwa 50 Prozent höher als bislang vermutet. Ein weiterer Nachteil der derzeit betriebenen Entsalzungsanlagen: Sie gelten als sehr energieintensiv.
Es sei dringend nötig, bessere Behandlungsverfahren für die Rückstände zu entwickeln, um eine Belastung der Umwelt zu vermeiden und die Kosten der Entsorgung zu senken. Nur dann lasse sich die Trinkwasserversorgung heutiger und künftiger Generationen sicherstellen, schreiben die Wissenschaftler um Seong-mu Kang vom kanadischen Ableger der United Nations University (Ontario). Gut die Hälfte der Entsalzungskapazität sei im Mittleren Osten und Nordafrika lokalisiert, berichten die Wissenschaftler. Im Raum Westeuropa stehen die meisten Anlagen in Spanien.