Grenke legt im Neugeschäft Jahresendspurt hin
dpa Baden-Baden. Der Leasingspezialist Grenke hat 2021 beim Neugeschäft nach einem starken vierten Quartal das obere Ende der gesenkten Prognosespanne erreicht. Das Volumen des Leasingneugeschäfts sei um knapp ein Fünftel auf 1,66 Milliarden Euro gefallen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Baden-Baden mit. Der im SDax notierte Konzern hatte im Oktober wegen der geringeren Nachfrage nach Leasing von Bürotechnik und Computern die Prognose für das Leasingneugeschäft auf 1,5 bis 1,7 Milliarden Euro gesenkt.
„Unser Endspurt im letzten Quartal war erfolgreich, weil unsere vertrieblichen Maßnahmen gegriffen haben“, sagte der seit Sommer amtierende Unternehmenschef Michael Bücker. Der positive Trend vor allem in den letzten Dezemberwochen deute auf eine wiederkehrende Investitionsbereitschaft im europäischen Mittelstand hin. Grenke finanziert vorwiegend kleinen und mittleren Gewerbetreibenden ihre Geschäftsausstattung wie unter anderem PCs, Monitore und Drucker. Seit geraumer Zeit sind Hardwareteile auch in der IT-Welt knapp.
An der Börse sorgten die Zahlen zunächst für Gewinne. Die seit der Corona-Pandemie und den Vorwürfen des Börsenspekulanten Fraser Perring mit seiner Beteiligungsfirma Viceroy stark unter Druck stehende Aktie legte vorbörslich zu. Das Papier zählt seit einiger Zeit zu den großen Verlierern am Kapitalmarkt. Seit Ende 2019 fiel der Börsenwert um rund zwei Drittel. Wegen des Kursverfalls stieg das Papier Ende 2020 vom MDax in den SDax ab.
Grenke war im Herbst 2020 ins Kreuzfeuer des Leerverkäufers Viceroy geraten. Dieser warf dem Konzern unter anderem ein undurchsichtiges Geschäftsmodell mit nicht werthaltigen Leasing-Forderungen oder Beteiligungen vor - der Kurs der Grenke-Aktie stürzte daraufhin ab. Mitte Mai hatte das Unternehmen allerdings das uneingeschränkte Testat für den 2020er-Abschluss erhalten und damit zumindest wieder etwas Vertrauen bei den Investoren zurückgewonnen.
Grenke will Mitte März den Geschäftsbericht für das vergangene Jahr vorlegen. Dank des Verkaufs einer Unternehmensbeteiligung hatte der Konzern im November seine Prognose für den Nettogewinn erhöht. Es wird ein Gewinn nach Steuern von 90 bis 100 Millionen Euro erwartet.
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